Olympisches Jugendlager 2008

Der Leichtathletik-Verband Rheinland mittendrin bei Olympia: 5 Nachwuchssportlerinnen und – sportler haben die Zeit vom 8. August bis zum 24. August 2008 live in Beijing miterlebt. Gemeinsam mit weiteren 28 Teilnehmern des Olympia Camps der Sportjugend Rheinland-Pfalz flogen Mareike Heinzen (400m Hürden), Thomas Heinzen (400m), Alexander Jullien (10-Kampf), Karolin Weber (Hochsprung), Simon Stützel (Mittelstrecke) von Frankfurt ins Reich der Mitte.

Nach der Landung an einem der größten Flughäfen überhaupt, hatten einige schon während des Flugs das neuseeländische Bahnradteam, das später Bronze gewinnen würde, kennen gelernt. Gerade im 5-Sterne Hotel im Norden der Stadt angekommen, stand bald einer Stadtrundfahrt durch Peking inklusive der Verbotenen Stadt und dem Platz des himmlischen Friedens an. Mit der Ankunft an dem größten innerstädtischem Platz der Welt, wurde uns bewusst, dass Olympia viele besondere Momente für uns bereithält.

Aufgrund unserer einheitlichen Kleidung und dem europäischen Erscheinungsbild, kam es zu tumultartigen Szenen, da die chinesischen Gastgeber massenweise Fotos von uns machten und es daher zum Passieren des Platzes mehr als eine Stunde dauerte. Ganz nebenbei hatte Karolin Weber das erste TV-Interview, eines polnischen Senders, schon im Kasten. Sicherlich bleibt uns auch der  folgende Besuch der chinesischen Mauer so sehr in Erinnerung wie das Feilschen mit den Händlern. Beim Erwerb von Kleidung, Schmuck und günstiger Elektronik durfte man keine Gnade zeigen, um den Einstiegspreis eines Shirt von 5000 auf 40 Yuan runterhandeln zu können.

Nach der Mauer standen für uns die ersten Wettkämpfe an: Frauen-Handball, Beachvolleyball, Triathlon, Wasserball…. Der besondere Reiz des Olympia Camps bestand sicherlich darin, dass Nachwuchssportler aus allen Bereichen dabei waren, sodass man den sportlichen Horizont deutlich erweitern konnte. Rasender Puls und Gänsehaut stellten sich jedoch das erste Mal ein, als wir das Vogelnest betraten, um die Leichtathletikwettkämpfe zu bestaunen. Mit einer Zuschauerkapazität von 91.000 Personen und einer stets vollen Hütten wurden die Läufe, Sprünge und Würfe zum echten Abenteuer für alle Beteiligten.

So erlebten wir an den zwei gemeinsamen Abenden einen historischen Moment im 3000m-Hindernis Rennen Frauen, die Verabschiedung Haile Gebrselassies von der Olympiabühne und die beiden besten deutschen Ergebnisse der Youngstars Raul Spank und Robert Harting. Einige von uns konnten auf dem „Zweitmarkt“ noch Tickets für den Abschlusstag der Leichtathletik ergattern, um mit schwarz-rot-goldenem Ariane-Schriftzug auf der Brust die erhoffte Medaille für den DLV zu sehen. Die Enttäuschung hielt nicht lange an, schließlich gelang es uns noch in das deutsche Haus zu kommen, wo wir Fotos mit allen Leichtathleten machen konnten.

Wir erhielten ferner das Olympiapolo von Til Helmke und feierten mit den Hockeyjungs den Olympiasieg bis sieben Uhr Morgens feucht-fröhlich, bevor es dann, um halb neun mit einigen Goldsplittern im Mund schon zum Flughafen ging und der Rückflug zur Achterbahnfahrt wurde. Bei aller Begeisterung für die hervorragenden Wettkämpfe mit vielen leichtathletischen Weltrekorden und den imposanten Stadien, wollen wir jedoch weder die Zwangsumsiedlung vieler Menschen noch die Verletzung von Menschenrechten vergessen. (Text: Simon Stützel)

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