Jugendlager in Erfurt 2017

Mittwoch, 05.07.2017
Am späten Morgen begannen wir vom Koblenzer Hauptbahnhof aus unsere Zugfahrt nach Erfurt mit einem Umstieg am Frankfurter Airport Bahnhof. Schon beim Eintreffen in der Jugendherberge begegneten wir den ersten aus den anderen Landesverbänden angereisten Athleten, und sowohl beim darauffolgendem Beziehen der Zimmer als auch beim ersten Abendessen konnten wir schon viele andere Athleten kennen lernen. Nach der gemeinsamen Mahlzeit im Speisesaal der Jugendherberge kamen alle Athleten und Betreuer zusammen, damit sich die Betreuenden vorstellen konnten, aber auch um allgemein geltende Regelungen und grobe Zeitpläne bekannt zu geben. Daraufhin stellten wir Athleten uns mit Namen, unserem Landesverband und unseren favorisierten Disziplinen vor. So landesverbandsweise gruppiert, wurden zudem Fotos mit unseren neuen Ausweisen von uns gemacht. Dem folgten mehrere interaktive Spiele, die das Ziel des besseren Kennenlernens der Athleten untereinander hatten. Um 22 Uhr begaben wir uns auf unsere Zimmer.

Donnerstag, 06.07.2017
Am ersten Morgen hier im nationalen Jugendlager in Erfurt ging der Wecker um 7:15 Uhr, damit sich pünktlich um 9:45 Uhr, nachdem alle gefrühstückt hatten, vor der Jugendherberge versammelt werden konnte. Denn von dort aus machten wir uns alle zusammen gemeinsam mit der Straßenbahn auf den Weg zu einem Stadion, in welchem wir eigene Trainingseinheiten absolvieren konnten. Dieses befand sich auf dem Dach eines Kauflandes, was den Vorteil mit sich brachte, dass nach absolviertem Training noch notwendige Einkäufe zur Selbstverpflegung vorgenommen werden konnten. Nach einer dortigen Besprechung des anstehenden Tagesablaufes fanden von 10 Uhr bis 11:30 Uhr die Trainingseinheiten mit den Landestrainern im Kauflanddachstadion statt. Wir konnten uns viel voneinander abschauen und alle waren mit viel Spaß dabei. Die Athleten konnten sich für dieses Training selbstständig einen der vier jeweiligen Landestrainer-innen mit den disziplinspezifischen Schwerpunkten Lauf, Wurf, Sprint und Sprung zuordnen. Nach Beendigung des Trainings bestand die Möglichkeit, vor Ort zu duschen und sich umzuziehen um danach geschlossen mit der Straßenbahn ins Nordbad zu fahren, eine historische Badeanstalt aus den 1920er Jahren und zu jener Zeit eines der größten und modernsten Freizeitbäder Deutschlands. Dort verbrachten wir zusammen, verwöhnt von sonnigen Wetter, den gesamten Nachmittag. Manch einer nutzte die freie Zeit allerdings auch schon, um selbstständig die Stadt zu besichtigen, sodass um 19 Uhr alle in der Jugendherberge zum warmen Abendessen wieder zusammenkamen. Danach wurden von jeweils zwei Landesverbänden gemeinsam Banner für die 117. Deutschen Meisterschaften gestaltet, um die Athleten dort am kommenden Wochenende mit motivierenden Sprüchen oder mit Zielen wie die Europameisterschaft in Berlin und die Weltmeisterschaft in London anzufeuern.

Freitag, 07.07.2017
Der Wecker ging an diesem Morgen erneut um 7:15 Uhr. Nachdem wir bis 8:30 Uhr Zeit für unser Frühstück hatten, kamen wir alle zusammen, um unsere DLV-Jugendlager-T-Shirts entgegenzunehmen und mit diesen bestückt Gruppenfotos vom gesamten Lager vor unserer Jugendherberge zu machen.  Nun stand die sogenannte Lagerolympiade an. Dabei wurden wir in Teams à neun bis zehn Personen eingeteilt und mussten insgesamt sieben unterschiedliche Geschicklichkeitsübungen absolvieren. Dann übten wir noch Schlachtrufe für die bevorstehenden Wettkampftage ein, um die Athleten optimal anzufeuern und für Stimmung zu sorgen. Der gesamte Nachmittag stand uns frei zur Verfügung mit Möglichkeiten für Stadtbummel, Schwimmbad oder individuelle Trainingseinheit auf den Wiesen der Jugendherberge. Am Abend stand dann noch ein interessanter und lehrreicher Vortrag von zwei Jugendbeauftragten des DLV zum Thema Dopingprävention, ausgeschmückt mit eigen produzierten Lehrvideos der DLV Jugend-Mitarbeiter und einer regen Fragerunde an. Es wurde uns dabei sehr nahe gebracht, welche enorme Wichtigkeit dieses Thema auch für uns hat. Mit Klatschfächern und Armbändern des DLV versehen, versammelten wir uns zum Abschluss des Tages noch einmal vor der Jugendherberge und skandierten wieder und wieder neue Schlachtrufe. Zur Vorbereitung der morgigen Wettkämpfe folgte nochmals eine kleine Besprechung, die Wasserflaschen wurden auf kleine Halbliterformate umgefüllt, um den üblichen Sicherheitsvorkehrungen zu entsprechen und dergleichen mehr.

Samstag, 08.07.2017
Nachdem wir an diesem Morgen gemeinsam gefrühstückt hatten, machten wir uns, gut mit Lunchpaketen ausgerüstet, mit der Straßenbahn auf zum ersten Wettkampftag der 117. Deutschen Meisterschaften hier im Erfurter Steigerwaldstadion. Der erste Wettkampftag hielt viele Highlights und Erlebnisse für uns bereit wie Autogrammstunden mit Heike Drechsler, den Sprint von Gina Lückenkemper zu ihrer neuen persönlichen Bestzeit über 100m von 11,01 Sekunden, den Dreisprung von Max Heß (17,24m), wie auch das Erreichen von Titel und WM-Norm für Julian Reus (100m: 10,10sek). Für viele von uns war es eine ganz neue und unvergessliche Erfahrung, die im Stadion herrschende Stimmung wahrzunehmen und ein Teil von all dem werden zu können, wie auch im Medienbereich über die App „Zipstrr“, welche das Ziel hatte gemeinsam mit Zuschauern, Athleten und Mitarbeitern ein emotionales Video der Deutschen Meisterschaften zu generieren und über unsere digitalen Kanäle zu verbreiten. Persönlich war es sehr schön für uns aus dem LVR angereisten Athleten, dass auch Leichtathleten aus unserem Landesverband bei diesen Deutschen Meisterschaften an den Start gingen, welche wir dann besonders versuchten anzufeuern um sie somit bestmöglich zu unterstützen. Zum andern trafen wir im Stadion unseren Vizepräsidenten Sport Klaus-Dieter Welker und den Geschäftsführer Achim Bersch an. Am Ende des ersten Wettkampftages stand für uns und das Barmer-Camp, ein Jugendcamp im Rahmen der Deutschen Meisterschaft, ein Athletentalk mit dem Hochspringer Mateusz Przybylko (2,35m) an. Er stand uns mit Antworten auf unsere Fragen aus allen möglichen Lebensbereichen und Einblicken zur Verfügung. Nach darauffolgenden Autogrammen und Fotos mit dem Weltklassehochspringer, welcher an diesem Tag noch Gold gewinnen sollte, ging es für uns mit der Straßenbahn wieder zurück zur Jugendherberge.

Sonntag, 09.07.2017
Nachdem wir alle motiviert vom Vortag der Meisterschaft waren, hatten wir morgens die Gelegenheit, im Stadion auf dem Kauflanddach selbstständiges Training durchzuführen oder mit einem Landestrainer, welcher den Schwerpunkt Hürdenlauf setzte. Nach absolviertem Training und kurzer Erfrischung ging es für uns direkt wieder zum Steigerwaldstadion. Zuvor machten wir uns aber noch auf zu einer Versammlung der „Freunde der Leichtathletik“, um uns für ihre Unterstützung im Jugendbereich zu bedanken, und insbesondere um Hans G. Schulz unseren Dank auszusprechen, welcher nämlich nach 24 Jahren als Vorsitzender dieses Amt an Roland Frey übergab. Von dort aus ging es jetzt pünktlich zurück in Stadion zu den Staffelfinals der 4x100m Staffeln, an der mit der LG Sieg auch eine LVR-Staffel teilnahm. An diesem Tag erwarteten uns neben Autogrammstunden mit Thomas Röhler und Christina Obergföll, die am Tag zuvor gemeinsam mit HLV-Präsidentin Anja Wolf-Blanke vom DLV geehrt worden war, Spitzenleistungen wie die 14,40m von Kristin Gierisch im Dreisprung. Mit dieser Leistung sprang Kristin Gierisch auf den dritten Platz der ewigen Bestenliste im Dreisprung. Bei Deutschen Meisterschaften war sogar jemals nur eine einzige Athletin besser: Helga Radtke mit 14,46m im Jahr 1994, ebenfalls hier im Steigerwaldstadion. Dementsprechend füllte sich bei diesem Sprung das ganze Stadion mit Euphorie. Zudem wurden wir an diesem Tag noch mit einem spannenden Speerwurfwettkampf verwöhnt. Johannes Vetter (89,35m) gewann gegen den zu diesem Zeitpunkt noch amtierenden Deutschen Rekordhalter Thomas Röhler (85,24m). Julian Reus holte an diesem Tag auch über 200m (20,92sek) nicht nur seinen zweiten Titel für diese Meisterschaft, sondern sogar die zweite Norm für die in London stattfindenden Weltmeisterschaften. Gesa Felicitas Krause, die ab diesem Jahr auch unseren Landesverband vertritt, zeigte auch am zweiten Tag nach ihrem Sieg am Vortag über die 3000m Hindernis, dass sie die 5000m dominiert, auch wenn Hanna Klein von der SG Schorndorf 1846 bis auf die letzten Meter Gesa herausforderte und am Ende nur wenige Hundertstel entschieden, sodass Gesa gewann. So steigerte sich aber die Spannung von gelaufener Runde zu Runde und das ganze Stadion feuerte die Athletinnen an! Gesa Felicitas Krause wurde an diesem Tag die erste DLV-Athletin, die das Hindernis-Langstrecken-Double jemals schaffte. Weitere Highlights waren auch Konstanze Klosterhalfens Sieg über die 1500m in unter 4 Minuten (3:59,58Minuten), was automatisch das Unterbieten des 40 Jahre alten Meisterschaftsrekords bedeutete. Für viele von uns am bewundernswertesten war allerding der Sieg von Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer Leverkusen) im Stabhochsprung der Männer. Denn er, als der jüngste Starter im Feld (U20), übersprang im ersten Versuch die 5,60m und distanzierte sogar den Favoriten Raphael Holzdeppe. So ging auch leider der zweite und letzte Wettkampftag der 117. Deutschen Meisterschaften langsam dem Ende entgegen. Nachdem wir noch einmal alle mitfieberten bei den 4x400m Staffelfinals, macht wir uns zusammen auf den Rückweg zur Jugendherberge. Dort angekommen mit vielen unvergesslichen Momenten und Gefühlen empfing uns unser letztes gemeinsames warmes Abendessen. In Folge dessen, dass es unser letzter gemeinsamer Abend war, hatten die Betreuer des Lagers einen Abschlussabend mit einer Diashow geplant, welche neben Bildern der Lagerolympiade und der Stadionbesuche auch von uns Athleten selbst geschossene Fotos zeigte. Diese Diashow, an die Hauswand der Jugendherberge projiziert, rief bei Allen gemischte Gefühle hervor in dem Bewusstsein, dass am nächsten Morgen die Heimreise anstand. Danach setzten wir uns im Seminarraum der Jugendherberge noch einmal zusammen, um die Siegerehrung der Lagerolympiade vorzunehmen und unseren Dank gegenüber den Betreuern auszusprechen.

Montag, 10.07.2017
Nun stand der Tag der Abreise an. Um die Jugendherberge regelkonform um 9 Uhr verlassen zu können, fingen die Vorbereitungen der Abreise an diesem Morgen schon früh an. Allen Athleten fiel der Abschied nicht leicht, allerdings wurden schon viele zukünftige Treffen wie bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm und Bernhausen geplant. So traten auch wir Athleten aus dem Rheinland unseren Heimweg an, nachdem wir uns persönlich bei Uta Götz, Benjamin Heller und den weiteren Betreuern für die tolle Planung und Durchführung des Lagers bedankt hatten.

Sarah Gilles, Britta Kebschull, Carl Möller, Lena Brunnhübner und Lea Lemke

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