Rekord pulverisiert

Der Zeller Raiffeisenbank-Adventslauf ordnete sich am dritten Adventssonntag an 13. Stelle unter den weltschnellsten Fünf-Kilometer-Straßenläufen ein. Der Jugend-Olympia-Silbermedaillengewinner Fekru Jebesa schraubte die Rekordmarke an der Mosel auf 14:16 Minuten.

Homiyu Tesfaye siegt in Zell (Foto: <a href="http://www.fotolauf.de/" target="_blank">Holger Teusch</a>).

Homiyu Tesfaye siegt in Zell (Foto: Holger Teusch).

Dabei sah es zunächst gar nicht nach einem Rekord aus. Fast drei Minuten brauchte die zu diesem Zeitpunkt siebenköpfige Spitzengruppe für den ersten Kilometer. Dann schaltete Fekru Jebesa einen Gang höher. Außer dem Deutschen 1500-Meter-Hallenmeister Homiyu Tesfaye und dessen Frankfurter Vereinskamerad Nico Sonnenberg konnte und wollte niemand folgen.
Nach knapp der Hälfte der Strecke bekam der sechstschnellste deutsche 5000-Meter-Läufer des Jahres schwere Beine. "Am Anfang merkt man das ja nie so, aber die Europameisterschaft im Crosslauf eine Woche zuvor hat mir noch in den Beinen gesteckt", erklärte Sonnenberg, dass auch der Kenianer Dickson Kimeli (14:56) ihn noch überholte. In der vorletzten von einer kleinen und fünf großen Runden setzte sich Jebesa dann auch von Tesfaye ab. Nach fünf Kilometern stoppten die Uhren 25 Sekunden unter der alten Bestmarke von 14:41 Minuten.

"Es war gar nicht so einfach zu laufen mit den vielen Kurven", sagte der 19-Jährige. In diesem Jahr gab es weltweit nur zwölf Fünf-Kilometer-Straßenläufe, bei denen schneller gerannt wurde. In Deutschland steht nur das Rennen in Kaiserslautern vor dem in Zell. "Ich komme ja eigentlich von den 1500 Metern und mir fehlt Höhentraining", sagte Tesfaye, der in 14:35 Minuten sowohl unter dem alten Zell-Rekord als auch um fast vier Sekunden unter seiner Stadionbestzeit blieb, weshalb er zum Schluss nicht mehr folgen konnte. Schnellster Teilnehmer des LVR war der zweimalige Sieger und ehemalige Zell-Rekordhalter Christian Schmitz von der LG Maifeld-Pellenz als Sechster in 15:22 Minuten. Sein Vereinskamerad Markus Schweikert belegte als bester europäischer Jugendlicher in 15:35 Minuten den achten Platz (3. U20).

Zwei Sekunden dahinter folgte der ehemalige Deutsche U18-Vizemeister Jullien Jeandrée (LG Kreis Ahrweiler). Hinter Alexander Bock (Post-SV Trier/11. in 15:46) schaffte der 16-jährige Moritz Beinlich (LG Rhein-Wied) in 15:52 Minuten wie insgesamt. 13 Läufer den Sprung unter die 16-Minuten-Marke. Der U18-DM-Neunte musste den Sieg in seiner Altersklasse zwar dem ein Jahr älteren Kenianer Emanuel Kimeli (10. in 15:42) überlassen, ließ aber den ehemaligen belgischen Vizemeister über 3000 Meter Hindernis, Roger Königs (15:54) hinter sich. War der sogenannte "Raserlauf" (Männer bis 21 Minuten) mit 78 Teilnehmern schon so gut, wie nie besetzt, wurde es beim "Genießerlauf" über ebenfalls fünf Kilometer (Frauen und Männer ab 21 Minuten) richtig eng. Der 76-jährige Trierer Günther Haubrich erreichte als 193. umjubelt von geschätzt mehr als 1000 Zuschauern nach 47:40 Minuten als Letzter das Ziel.

Bereits knapp eine halbe Stunde zuvor hatte die wie Fekru aus Äthiopien stammende Ferahiwat Gamachu in 18:07 Minuten ihren Vorjahressieg wiederholt. Im Schlussspurt kämpfte sich die schon abgeschlagen geglaubte Linda Betzler aus Igel (18:09) noch an der mehrfachen DM-Medaillengewinnerin Lisa Jaschke (SSF Bonn/18:13) auf den zweiten Platz. Yvonne Jungblut (Spiridon Hochwald/18:30) wurde vor der erst 13 Jahre alten rheinland-pfälzischen Triathlon-Kader-Athletin Majtie Kolberg (19:13) Vierte. Insgesamt kam beim 9. Zeller Raiffeisenbank-Adventslauf die Rekordzahl von 580 Teilnehmern ins Ziel. Eine Bestzeit gab es auch im weit und breit einmaligen Staffelrennen über vier große Adventslauf-Runden. Das Team "Texelaner" aus Nordrhein-Westfalen (Sonsbeck) lief die knapp vier Kilometer in 10:22 Minuten und siegte souverän vor dem PSV Wengerohr (11:23).

www.adventslauf.net