Prof. Dr. Digel verabschiedet sich

"Die alten sich auch die neuen Probleme"

Mitgliederschwund in den Vereinen, fehlende Übungsleiter und schwierige finanzielle Situationen seien die Haupt-probleme, die er von seinem Vorgänger übernommen habe und an seinen Nachfolger weitergebe. Mit der Dopingproblematik und dem Wegfall repräsentativer Sportstätten seien während seiner Amtszeit weitere Problemfelder dazugekommen.

Mit dieser Einschätzung verabschiedete sich Prof. Dr. Digel von den Delegierten des DLV Verbandstages am 24.3.2001 in Wunsiedel.

Die veränderten sozialen und Gesellschaftlichen Verhältnisse blase zusätzlich Gegenwind in die Gesichter des Sports. Es stelle sich die Frage, ob das Kulturgut Sport auch in Zukunft in unserer Gesellschaft noch ein Chance habe.

Trotz dieser, nicht gerade berauschender Rahmenbedingungen habe sein Präsidium viel erreicht. Er gebe aber auch zu, für manche Probleme keine befriedigende Lösungen gefunden zu haben.

Schwerpunkte für die Zukunft sehe er auf folgenden Ebenen:
Kinder und Jugendliche müssen überzeugt werden Leichtathletik zu treiben. Dafür müssen finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden.
Die begonnene Verbandstruktur muß weitergeführt werden. Dabei ist das Verhältnis zwischen Haupt- und Ehrenamt zu überdenken.

Die Sportorganisationen müssen sich um Transparenz bemühen, nach Innen und nach Außen. "Vetternwirtschaft und Mauschelei schadet Überall in unserer Gesellschaft, deshalb muß man sich absichtsvoll davor hüten.

Ganz besonders legte er seinem Nachfolger den Kampf gegen den Doping-Betrug ans Herz.

Die Delegierten des Verbandstages Wählten Prof. Dr. Digel zu ihrem Ehrenpräsidenten.

Dr. Clemens Prokop, der "Neue Mann" "Die Reform des Verbandes fortsetzen"

Der harmonischste Verbandstag in der Geschichte des DLV war der von Wunsiedel ganz sicher nicht. Dazu stand aber auch mit dem Anti-Doping-Code und der Abschaffung der ehrenamtlichen Funktion des Vizepräsidenten Recht zu viel Sprengstoff auf dem Programm.

Letztlich wählten die 193 Delegierten jedoch Dr. Clemens Prokop mit überwältigender Mehrheit zu ihrem Präsidenten.

Auch die weiteren Präsidiumsmitglieder hatten bei Ihrer Wahl keine Probleme. Neu im Präsidium sind Dagmar Freitag als Vizepräsidentin Wirtschaft und Veranstaltungsmanagement, Renè Scheer, Schatzmeister, Ralf Halfmann, Sprecher der Landesverbände und Wolfgang Rummeld, Vorsitzender BA Jugend

"Eine gute Mischung aus Kontinuität und interessanten neuen Leuten" so beurteilte Dr. Prokop sein Präsidium während der Pressekonferenz.

Die Arbeitsschwerpunkte des neuen DLV-Präsidiums

Seine Ziele für die nächsten 4 Jahre legte der neue Präsident in einem 10 Punkte Papier fest.

Die Schwerpunkte:

Der Breiten- und Wettkampfsport ist die Basis der Leichtathletik. Die Leistungen der Athletinnen und Athleten sollen zukünftig stärker als bisher in der Öffentlichkeit stehen. Mit Unterstützung der Landesverbände sollen weiße Flecken auf der Landkarte der Leichtathleten verschwinden.

Die Kinder- und Jugendleichtathletik ist die Zukunft der Deutschen Leichtathletik. Der Präsident will sich dafür einsetzen, die Leichtathletik wieder stärker als bisher als Kernsportart in den Schulen zu etablieren.

Die unter Prof. Dr. Digel begonnenen Strukturreform des Verbandes soll fortgesetzt werden. Gremien sollen verkleinert und die Aufgaben des Ehrenamtes überdacht werden. Die neuen Kommunikations- und Informationstechniken müssen stärker genutzt werden.

Ein ganz wichtiger Punkt ist auch zukünftig die Dopingbekämpfung. In Zukunft müssen organisatorische, wissenschaftliche und rechtliche Schwachpunkte beseitigt werden.