Grauvogel und Hutterer sind in Neuwied spitze

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Déjà-vu in der noch jungen Leichtathlerik-Saison 2021: Dennis Hutterer (3338 Punkte) und Louisa Grauvogel (3579) heißen die Sieger beim Lotto-Deichmeeting im Neuwieder Rhein-Wied-Stadion - genau die beiden Mehrkämpfer, die schon vor zwei Wochen in Frankfurt das Feld nach vier Disziplinen angeführt hatten.

Über die abschließenden 150 Meter hing Louisa Grauvogel (Mitte) ihre Leverkusener Vereinskollegin Anna Maiwald ab und gewann am Ende mit drei Punkten Vorsprung (Foto: René Weiss).

Über die abschließenden 150 Meter hing Louisa Grauvogel (Mitte) ihre Leverkusener Vereinskollegin Anna Maiwald ab und gewann am Ende mit drei Punkten Vorsprung (Foto: René Weiss).

Grauvogel kämpfte sich mit Kreislauf-Problemen durch den verregneten, kühlen Nachmittag, weshalb sie sich nach dem abschließenden 150-Meter-Lauf auch nicht zur Siegerehrung, sondern zunächst einmal zur medizinischen Behandlung begab. In den vier Disziplinen zeigte sie sich davon aber noch unbeeindruckt. Die Tagesbestzeiten in den beiden Laufdisziplinen (13,58 Sekunden über 100 Meter Hürden und 17,73 Sekunden über 150 Meter) verhalfen Grauvogel im Kopf-an-Kopf-Rennen mit Anna Maiwald zu einem knappen Vorsprung von drei Pünktchen. Die Gewinnerin kompensierte mit ihren Sprints das schwächere Hochsprung-Resultat von 1,64 Meter und 41,40 Metern mit dem Speer. Sicherheit ließ Carolin Schäfer walten, die kurz vor den wichtigen Mehrkampf-Meetings und erst recht im Hinblick auf die Olympischen Spiele von Tokio, auf den Hürdensprint verzichtete. Nach ein paar wenigen Schritten blieb die Weltmeisterschafts-Zweite von 2017 stehen und drehte ab. Mit dem Speer erreichte Schäfer das beste Tagesergebnis von 45,96 Metern. Dass man auch in diesen schwierigen Zeiten mit geringer Wettkampfpraxis zu Hausrekorden im Stande ist, machte Sophie Hamann deutlich. Die Metzingerin steigerte sich im Hochsprung auf 1,82 Meter und hatte dabei noch Luft nach oben.

Unter anderem vor den Augen des Leitenden Bundestrainers Mehrkampf Frank Müller und Zehnkampf-Bundestrainer Christopher Hallmann erlebte Lokalmatador Kai Kazmirek, der die Olympia-Norm schon in der Tasche hat, zwei Wochen vor dem ersten Saison-Höhepunkt in Götzis einen Heimwettkampf mit Höhen und Tiefen. 3267 Zähler bedeuteten wie schon in Frankfurt Rang zwei hinter Hutterer, der sich in den technischen Disziplinen (46,78 Meter mit dem Diskus, 2,01 Meter im Hochsprung) behauptete. „Mit dem Diskuswurf bin ich sehr zufrieden", kommentierte Kazmirek seine 44,92 Meter, mit denen er nur knapp einen Meter hinter seiner persönlichen Bestleistung zurück blieb. Im Hochsprung spürte der WM-Dritte von 2017 zwar, dass die Sprungkraft passt, die anvisierten 2,00 Meter verfehlte er trotzdem um fünf Zentimeter. Rätsel gaben dem 30-Jährigen seine beiden Läufe im Rhein-Wied-Stadion auf. „Mit fehlte die Schnelligkeit. Vor allem die 22,40 Sekunden über 200 Meter sind für meine Verhältnisse unterirdisch. In jedem Training laufe ich schneller. Vielleicht war ich zu verkrampft", haderte Kazmirek. Schnellster über diese selten gelaufene Distanz war der amtierende deutsche U23-Meister Jannis Wolff (21,81 Sekunden). In Götzis hofft Kai Kazmirek derweil wieder auf mehr Lockerheit.

Dort wird auch der Kampf um den dritten Olympia-Platz im Zehnkampf neben Kazmirek und Niklas Kaul entbrennen, da Arthur Abele verletzungsbedingt bereits für Tokio abgesagt hat. Zuzutrauen ist die Norm seinem Ulmer Kollegen Tim Nowak, der sich in Neuwied den Wettkampfrhythmus holen wollte, sich in den Tagen vor dem Deichmeeting allerdings im Oberschenkelbereich verletzte und passen musste.

Neben den Profis erhielten beim Lotto-Deichmeeting einige Athleten dank ihres Kaderstatus' die Möglichkeit, wieder einen Wettkampf zu bestreiten. Für die heimische LG Rhein-Wied überzeugte Roger Gurski mit 10,53 Sekunden im ersten von zwei 100-Meter-Einlageläufen (2. Lauf: 10,68), auch die schnellste 200-Meter-Zeit des Tages ging an den DM-Dritten von 2020 (21,60). Für Maja Höber blieb die Uhr in der schnelleren, ersten 100-Meter-Serie nach 12,04 Sekunden stehen (2. Lauf: 12,19), und Viktoria Müller wurde über 100 Meter Hürden mit 14,20 Sekunden gemessen (2. Lauf: 14,23).

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