Reifferscheid 80, Fischer 85

Zwei runde Geburtstage von besonderen Persönlichkeiten sind zu würdigen. Ein Leben mit der Leichtathletik: Heinz Reifferscheid feiert 80. Geburtstag und Fritz Fischer wurde 85 Jahre.

Reifferscheid 80, Fischer 85

Reifferscheid 80, Fischer 85

Am 01.07.2021 feierte LGV Trainerlegende Heinz Reifferscheid aus Gönnersdorf seinen 80. Geburtstag. Mit dem regional sowie national bekannten Trainer freuen sich viele ehemalige Wertgefährten der Leichtathletik. In seinem Werk blickt Heinz Reifferscheid über die vergangenen 60 Jahre mit der Leichtathletik zurück.

Erster Leichtathletikwettkampf vor 60 Jahren

Seinen ersten Wettkampfeinsatz als aktiver Läufer absolvierte Heinz Reifferscheid in 1961 bei den Dauner Kreiswaldlaufmeisterschaften in Neunkirchen-Steinborn. Ein Jahr später übernahm er mit gerade einmal 21 Jahren die Position des Abteilungsleiters beim VfL 09 Jünkerath, seinem Stammverein, dem er seitdem die Treue gehalten hat.

Als Trainer coachte er zu Beginn nicht nur Athleten im Mittel- und Langstreckenlauf, sondern damals auch Mehrkämpfer wie die Brüder Edgar und Manfred Schuberth. Bereits als zu Beginn des 20. Lebensjahres beschäftigte sich Heinz Reifferscheid mit den Inhalten der Trainingswissenschaft, damals ohne Trainerschein als Autodidakt. Bis zum 29. Lebensjahr konzentrierte sich Heinz Reifferscheid neben dem Coaching auch auf seine eigene sportliche Laufbahn und machte in dieser Zeit mit Sicherheit viele wichtige Erfahrungen. Diese Erfahrungswerte waren für seine spätere Trainerkarriere durchaus nützlich. Im Jahre 1967 wurde Heinz Rheinland-Pfalz Meister über 10.000 m, dies war laut eigener Aussage sein größter sportlicher Erfolg.

Seinen ersten richtig große Erfolg als Trainer feierte Heinz Reifferscheid mit 30 Jahren als sein damaliger Schützling Raimund Darscheid als 18-Jähriger im Crosslauf und über 1500 m in der Halle Deutscher Jugendmeister wurde.

Gründungsvater der LG Vulkaneifel und erfolgreicher Trainer

Hein Reifferscheid war einer der Gründungsväter der LG Vulkaneifel im Jahre 1972. In dieser Zeit konnte er auch den rasanten Aufstieg der LGV Lauflegende Karl Fleschen mitverfolgen. Fleschen qualifizierte sich in seinem letzten LGV Jahr 1976 für die Olympischen Spiele in Montreal und wechselte dann zu Bayer Leverkusen.

Für den jungen Trainer Heinz Reifferscheid begann nun seine erfolgreiche Trainerkarriere. Unter anderem führte er die weibliche 3x800 m Staffel der LGV zum damaligen Deutschen B-Jugendrekord. Dorothe Bormann lief als 14 Jährige 800 m in 2:12.67 min. Ein weiterer Überflieger der von Heinz Reifferscheid betreut wurde, war Jussi Udelhoven, der im Jahre 1984 Deutscher Jugendmeister und in der Altersklasse U 20 Vize-Europameister über 800 m wurde. Heinz Reifferscheid betreute etliche talentierte junge Sportler/innen, die regional sowie national erfolgreich waren.

Die erfolgreichste weiblich Sportlerin Christina Mohr wurde ebenfalls von Heinz Reifferscheid trainiert. Im Zeitraum von 2000 - 2006 gewann Christina 16 Medaillen auf der nationalen Ebene, davon 4 mal Gold. Im Jahr 2005 erliefen Rebecca Adams (3000 m Hindernis) und Viola Heinzen (10 km) jeweils die Bronzemedaille bei den Juniorinnen.

Die „Hochzeit der Trainertätigkeit“ von Heinz Reifferscheid ist eng mit den LGV Legenden Marc Kowalinski, Carlo Schuff, Michael May und Lars Haferkamp verknüpft.  Alle vier Sportler waren nationale Spitze im Langstreckenlauf der Jugend und der Männer und gewannen auf nationaler Ebene einige Titel und Medaillen im Einzel und im Team. Die errungenen Deutschen Meistertitel und aufgestellten Rekorde dieser herausragenden Athleten wären mit Sicherheit ohne die Expertise und den unermüdlichen Einsatz von Heinz Reifferscheid nicht möglich gewesen. Im Jahre 2005 wurde Heinz Reifferscheid von der Vereinigung German Road Races zu Deutschlands Lauftrainer des Jahres 2005 gekürt. Außerdem erhielt „Hein“ (sein eigentlicher Rufname) die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz.

An dieser Stelle entschuldige ich mich falls ich den ein oder anderen Athleten oder Erfolg nicht erwähnt habe, aber dieser Text wäre schlichtweg zu lang geworden.

Funktionär für die LGV und den VfL 09 Jünkerath

Heinz Reifferscheid war nicht nur als Trainer wichtig für die LG Vulkaneifel und den VfL 09 Jünkerath. Er hatte während seiner langen Zeit in der Leichtathletik auch viele Ämter inne und setzte sich immer für die Sportler/innen in der Region ein. Wir können seinem unermüdlichen Einsatz verdanken dass die „Fair Play Arena“ in Jünkerath im Jahre 2011 eingeweiht wurde.

Die beiden Brüder Mirco und Enrico Zenzen aus Kelberg waren einige der „letzten“ Athleten, die „Hein“ als Trainer betreute. Enrico wechselte zum PST Trier und Mirco schaffte es bis in die nationale Spitze in der Jugendklasse. Als Mirco Zenzen dann mit einem Sportstipendium in die USA ging, endete auch die offizielle Trainerlaufbahn von Heinz Reifferscheid. Heinz ist auch heute noch für Sportler der LGV ein wichtiger Ansprechpartner wenn Sie mal eine Einschätzung bezüglich der Trainingsplanung haben.

Ich persönlich bin sehr glücklich dass ich in der Trainingsgruppe von Heinz Reifferscheid mittrainieren durfte und dadurch als Athlet und junger Trainer sehr viel lernen konnte. Heinz war immer offen für den Austausch bezüglich Trainingsinhalten und stand meinem Vater und Trainer Klaus Duppich stets als Ansprechpartner zur Seite. Heutzutage stehe ich nach wie vor in regelmäßigen Kontakt mit Heinz. Ich kann ihn jederzeit anrufen wenn ich mir eine Meinung zur Trainingssteuerung eines Athleten einholen will. Heinz hat immer ein offenes Ohr und teilt sein Wissen gerne mit anderen.

Es ist schön dass es „Hein“ in den letzten Jahren gesundheitlich wieder besser geht und er sportlich aktiv sein kann. Er hat seiner Ehefrau Uschi sehr viel zu verdanken, denn Sie ist seine große Stütze.
 

Fritz Fischer feierte am 21. Juni 2021 seinen 85. Geburtstag. Seit frühester Jugend ist er der Leichtathletik verbunden und ist mit Rat und Tat bis heute ein wichtiger Ansprechpartner in der LG Esterau.

Noch während seiner aktiven Laufbahn als Leichtathlet gründete Fritz Fischer am 09.12.1976 die LG Esterau Holzappel, die seit 01.01.2004 zusammen mit dem LAZ Lahn-Aar Diez die LG Lahn Aar Esterau bildet. Mit der Gründung der LG Esterau wurde Fritz Fischer auch deren 1. Vorsitzender. Parallel zu seiner Arbeit als Vorsitzender der LG leitete Fritz Fischer die Belange des Leichtathletikkreises Rhein Lahn von 1984 bis 1986. Als er im Jahr 1998 als Kreisvorsitzender des Leichtathletikkreises Rhein Lahn wieder gewählt wurde, gab er das Amt als Vorsitzender der LG ab, begleitete aber als 2. Vorsitzender weiterhin die Geschehnisse in der LG.

Als Kreisvorsitzender des Leichtathletikkreises setzte Fritz Fischer Maßstäbe. Die Einführung des Volksbank-Grand-Prix als Wettbewerb für Schüler der Altersklassen 8-13 Jahre hat bis heute Bestand. Für seine Verdienste um die Leichtathletik wurde Fritz Fischer 1997 mit der Ehrennadel des Leichtathletik-Verbandes Rheinland ausgezeichnet. Vom Landessportbund Rheinland-Pfalz erhielt Fritz Fischer am 07.11.2008 die Ehrenplakette in Silber. Über seine Tätigkeit als Kreisvorsitzender hinaus vertrat er im Arbeitskreis Landesjugendsportfest des Landesportbund Rheinland-Pfalz stets die Interessen der Leichtathletik. Als ausgebildeter Ingenieur war Fritz Fischer immer wieder bei der Planung von Sportanlagen in der Region beteiligt. Mit viel Geschick und Fingerspitzengefühl gelang es ihm im Jahr 2000 als Mitinitiator die erste Kunststoffbahn im Rhein Lahn Kreis in Diez zu realisieren.