LVR will Talente in der Schule suchen

„Unseren Nachwuchs müssen wir in der Grundschule ansprechen, später haben sich die Kinder schon für andere Sportarten entschieden“.

Mit dieser Einschätzung eröffnete Willi Mauer, Präsident des Leichtathletik-Verbandes Rheinland, die diesjährige Klausurtagung seines Präsidiums am Mittwoch, 7.11.2007 in Koblenz, die er zu den gelungensten aller bisherigen Klausurtagungen zählte.

Bei der diesjährigen Tagung stand das Thema „Talentsuche und Talentförderung“ im Mittelpunkt. Obwohl auf diesem Gebiet schon einiges getan wird, wie zum Beispiel die Veranstaltungen „Leichtathletik in Aktion“, oder „Deutschland sucht den Supersprinter“, ist vieles bisher dem Zufall überlassen und eine Systematik nicht erkennbar.

Die Mitglieder des Präsidiums entwickelten nun ein Konzept, das die Möglichkeit bietet, systematisch Talente zu erkennen, zu fördern und den Vereinen zuzuführen. Dazu soll bereits in den Grundschulen durch Talentscouts eine Talentauswahl erfolgen. Es ist vorgesehen in jedem Kreis einen solchen Scout, der schon Erfahrungen in der Leichtathletik mitbringen muss, zu benennen. Bevor dieser seine Arbeit  aufnimmt, wird er oder sie in einer Wochenendausbildung auf den Einsatz vorbereitet. 

Die Suche nach Talenten soll bei den Bundesjugendspielen erfolgen. Dazu sollen die Talentscouts die entsprechenden Veranstaltungen den Grundschulen in ihrem Kreis aufsuchen und hier die talentierten Schülerinnen und Schüler ansprechen. Die so entdeckten Nachwuchsleichtathleten können Mitglied in einem Leichtathletik-Verein werden und sollten einmal in der Woche an einem Fördertraining des Verbandes, das in ihrem Kreis durchgeführt wird, teilnehmen. Für die Leitung dieses Trainings ist ein Stützpunkttrainer vorgesehen, der mindestens die C-Lizenz Leichtathletik besitzt und zusätzlich für das Training mit Kindern fit gemacht wird.            

Mit einem solchen Vorgehen ist gewährleistet, dass im Rheinland flächendeckend Talentauswahl betrieben wird. Die Schülerinnen und Schüler die dann zu uns kommen, müssen im Verein und Verband behutsam gefördert werden, wobei die spielerische Kinderleichtathletik im Vordergrund stehen soll. Die ersten Erlebnisse, ob positiv oder negativ, die die Kinder bei diesen Maßnahmen mitnehmen, entscheiden darüber, ob sie sich in späteren Jahren ganz der Leichtathletik zuwenden oder einer anderen Sportart, oder aber ob sie dem Sport den Rücken kehren.