„Stillstand ist Rückschritt“

Mit dem Bericht von Josef Franz, Referent für Schüler- und Jugendfragen, aus dem LVR-Jahrbuch (Bestenliste) 2008 setzen wir die Veröffentlichung der Berichte der Mitglieder des LVR-Präsidiums im Internet fort.

Josef Franz (rechts), der Referent für Schüler- und Jugendfragen im LVR-Präsidium im Gespräch mit Klemens Neuhaus, dem Beauftragten für Schulsport (Foto: <a href="http://www.leichtathletik-foto.de/" target="_blank">Wolfgang Birkenstock</a>).

Josef Franz (rechts), der Referent für Schüler- und Jugendfragen im LVR-Präsidium im Gespräch mit Klemens Neuhaus, dem Beauftragten für Schulsport (Foto: Wolfgang Birkenstock).

Abgesehen von den eigentlichen Meisterschaften ist der Verband ständig bestrebt, den Jugendlichen anderweitige Maßnahmen anzubieten und unseren Nachwuchs zu unterstützen und zu fördern. Aber nicht immer gelingt alles so, wie man es sich für das Jahr vorgenommen hat. Dennoch können wir auf ein zufrieden stellendes Jahr 2008 zurückblicken.

Cross-Vergleichskampf Luxemburg – Rheinland

Anfang des Jahres fand anlässlich des Euro-Cross‘ in Diekirch/Luxemburg zwischen den Verbänden des Rheinlandes und Luxemburgs ein Cross-Vergleichskampf der B-Jugend, Schüler/innen A und B statt. Obwohl noch sehr früh in der Saison, bescherte kaltes, aber trockenes Wetter den Athleten gute Laufzeiten. Der neue Verbandstrainer Lauf, Klaus Klaeren, brachte ein starkes Team an den Start, das erwartungsgemäß gewann.

Pokal der Freundschaft

Am 10. Mai fand der traditionelle Vergleichskampf „Pokal der Freundschaft“ zwischen den Verbänden Saarland, Lothringen, Elsass, Luxemburg, Pfalz und Rheinland statt. Diese Veranstaltung, die immer mit einem gemeinsamen Abendessen endet, verbindet seit vielen Jahren die freundschaftliche Beziehung der Verbände. Saargemünd in Lothringen war der diesjährige Gastgeber.

Jugendlager zur DM in Nürnberg

Wie jedes Jahr waren die Nachwuchsathleten der Verbände zu den Deutschen Meisterschaften der Männer/Frauen eingeladen. Die Teilnahme an diesem Jugendlager wird bei uns im Verband von den Athleten als eine große Ehre angesehen. Wir hatten wieder vier Athleten/innen berufen, die sich auf der sportlichen Seite besonders hervor gehoben hatten.

B-Jugend- und Schüler-Ländervergleich

Ein früher Beginn der Sommerferien mag zwar alle Schulgänger erfreuen, nicht aber die Organisatoren, die für die Rahmenterminpläne zuständig sind und die Termine nur schwer unterbringen. Bis zum Ferienbeginn Mitte Juni fanden bereits alle Meisterschaften statt. Da die Verbände Saarland, Pfalz und Rheinland auch noch den Westdeutschen- bzw. Süddeutschen Verbänden angehören und dementsprechend an verschiedenen Meisterschaften teilnahmen, fand man keinen gemeinsamen Termin für den Vergleichskampf der B-Jugendlichen und der Schüler.

Fair-Play-Camp

Nach Saarbrücken zum Fair-Play-Camp im Oktober 2008 waren vier unserer Topathleten des Jahrganges 1993 eingeladen. Diese Veranstaltung wurde von unserem Nachwuchs wie immer gerne angenommen. Hier treffen sich die besten Athleten/innen aus dem süddeutschen Raum, um von Bundestrainern trainiert und in Augenschein genommen zu werden.

Talentfördergruppe (TFG)

Jörg Klein, der Beauftragte für Talentsichtung und -förderung, hat die Vorbereitungen für das Wintertraining 2008/09 der jungen Athleten abgeschlossen und die Berufenen eingeladen. Bei gemeinsamen Trainingsmaßnahmen sollen nicht nur das Training und der Wettkampf im Vordergrund stehen, sondern auch das Kennenlernen und die Kommunikation außerhalb des Wettkampfes. Bedingt durch das neue Regionalkonzept auf Landesebene werden sich in der Zukunft voraussichtlich auch Veränderungen in der TFG ergeben.

Schule und Talentsuche

Ein toller Erfolg war das Projekt „Talentsuche in den Grundschulen“. „Nachwuchs-Sprint-Asse“, so lautet das Schlagwort für dieses Projekt. Auf der Suche nach talentierten Grundschülern gingen wir, der Verband, direkt in die Schulen. Hier sprinteten alle Schüler durch eine mit Lichtschranken gemessene Strecke von 15 bis 30 Meter. Wir passten uns bei der Wahl der Streckenlänge den örtlichen Gegebenheiten an.

Die besten drei Schüler und Schülerinnen eines jeden Jahrgangs (von jeder Schule) luden wir mit ihren Eltern zum Finale bei den Rheinland-Schüler-Hallenmeisterschaften nach Koblenz ein. Hier liefen dann im Rahmenprogramm die Grundschüler gegeneinander und ermittelten das beste „Nachwuchs-Sprint-Ass“. Bei einer Beteiligung von über 98%, trotz zum Teil weiter Anfahrt, war das ein toller Erfolg. Da wir an diesem Tag auch alle Trainer der Vereine vor Ort hatten, konnten sofort Kontakte mit den Talenten geknüpft werden.

In einem zweiten Projekt führten wir Lehrerfortbildungen durch. Wir wollten aber nicht nur Lehrer bei diesen Veranstaltungen haben, sondern auch die Trainer der umliegenden Vereine. Wir waren skeptisch, ob die berufstätigen Trainer an einer solchen Fortbildung, die ja während der normalen Arbeitszeit in der Woche stattfand, teilnehmen würden. Wir wurden positiv überrascht. Die Veranstaltungen wurden durchschnittlich jeweils zu circa 50% von Lehrer und Trainer besucht.

Casting zum WM-Jugendlager 2009 in Berlin

Der DLV lädt 100 Athleten/innen der Jahrgänge 1992/93 zu einem nationalen WM-Jugendlager 2009 nach Berlin ein, sechs davon werden aus dem Rheinland kommen. Etwas ganz Besonderes erwarten wir von unseren Teilnehmern an dieser Veranstaltung. Wir wollen diese Sportler nicht nur nach ihren sportlichen Erfolgen bestimmen, sondern werden die Athleten durch ein Casting, in dem sie sich in verschiedenen Bereichen (z.B. Kletterkurs) darstellen müssen, aussuchen. Schließlich sehen wir in ihnen auch eine Art Botschafter unseres Verbandes. Aus einer von uns bereits festgelegten Vorauswahl von 20 jungen Athleten werden wir nach verschiedenen Maßnahmen Ende März unsere sechs Kandidaten nominieren.

Erfolge

Besonders unsere B-Jugendlichen haben sich in diesem Jahr hervorgetan. Mit Marcel Kirstges, dem Deutschen B-Jugendmeister im Weitsprung, Kai Kazmirek, dem Deutschen B-Jugendmeister im Hochsprung, und der B-Jugend-Sprinterin Friederike Reher mit 11,80 Sekunden über 100 Meter, haben wir wieder Nachwuchs, der für die nächsten Jahre hoffen lässt. Alle drei haben gemeinsam mit Julia Dobmeier, die den Verband wegen Umzug verlassen wird, am U18-Länderkampf teilgenommen.

„Stillstand ist Rückschritt“, und so wollen wir uns nicht auf den Erfolgen des Jahres 2008 ausruhen. Um unseren Nachwuchs weiter zu fördern und neue Talente zu finden, arbeiten wir derzeit an neuen Konzepten im Kaderwesen. Nach einer Verschlankung des LSB-Kaders (D-Kader) wird es voraussichtlich ab 2010 auch eine Neugestaltung der Talentfördergruppe, des E-Kaders, bis hin zu einem F-Kader (Arbeitstitel) geben.