Doping stellt Funktion des Sports in Frage

Zum Abschluß der Jahresberichte der Präsidiumsmitglieder aus dem LVR-Jahrbuch (Bestenliste) 2008 veröffentlichen wir den Bericht von Martin Schmitz. Er ist Referent für Rechtsangelegenheiten und Anti-Doping Beauftragter des LVR.

Martin Schmitz, Referent für Rechtsangelegenheiten und Anti-Doping Beauftragter im LVR (Foto: <a href="http://www.leichtathletik-foto.de/" target="_blank">Wolfgang Birkenstock</a>).

Martin Schmitz, Referent für Rechtsangelegenheiten und Anti-Doping Beauftragter im LVR (Foto: Wolfgang Birkenstock).

In meiner Eigenschaft als Referent für Rechtsangelegenheiten kann ich berichten, dass im Jahr 2008 erfreulicherweise keine Rechtsstreitigkeiten zu behandeln waren. Ich war eingebunden in die Prüfung von Verträgen und Klärung versicherungsrechtlicher Themen des LVR.

Als Anti-Doping Beauftragter habe ich die Grundsätze des DLV zur Dopingbekämpfung im LVR zu transportieren. Dem Sport kommt in unserer Gesellschaft eine herausragende kulturelle, pädagogische und politische Bedeutung zu. Auf der Basis von vorhandenen Regeln, insbesondere auf der Grundlage des Fairplay-Prinzips, wird in ihm vor allem das für unsere Gesellschaft äußerst bedeutsame Prinzip der Leistung symbolhaft vorgelebt. Der Sport hat auf dieser Grundlage eine Vorbildfunktion für die eigene körperliche Betätigung, und er hat damit eine zentrale Bedeutung für die Gesundheit und das körperliches Wohlbefinden. Er fördert auch durch Identifikation die nationale Identität und er dient zugleich der Überwindung von gesellschaftlichen und nationalen Grenzen.

Doping stellt diese Funktionen des Sports in Frage. Die Akzeptanz von Doping nimmt dem Sport seine kulturelle Berechtigung. Sie verwandelt den geregelten Wettkampf in Betrug am Gegner und korrumpiert die Idee des Leistungssports. Die jüngsten Dopingfälle haben den Sport in eine Glaubwürdigkeitskrise geführt. Ohne eine glaubwürdige und effiziente Bekämpfung des Dopings wird der Sport keine Zukunft haben. Das gilt insbesondere auch für die Leichtathletik, die trotz abnehmender Medienpräsenz gerade dann im Fokus der Medien steht, wenn ein Dopingfall bekannt wird. Dopingbekämpfung bedeutet daher den Kampf um die Zukunft der Leichtathletik und ihre gesellschaftspolitische Funktion und Wirkung.

Erfreulicherweise ist im Gebiet des Leichtathletik-Verbandes Rheinland kein Dopingfall bekannt geworden. Auf der Homepage des LVR haben wir eine eigene Seite zu diesem Thema eingerichtet. Auf ihr finden sich hilfreiche Informationen zu den Spielregeln (NADA-Code), das Kontrollsystem, die zugelassenen Medikamente und verbotenen Substanzen sowie die Konsequenzen im Falle eines Dopingverstoßes. Sie ist verlinkt mit der Anti-Doping Seite des DLV, die ständig aktualisiert wird. Für die jungen Athletinnen und Athleten gibt es unter www.highfive.de ein eigenes Internetangebot der NADA.