Afrikaner dominieren in Trier

Einen kenianischen Dreifach-Erfolg bei den Männern und ein rein äthiopisches Siegerpodest bei den Frauen gab es am Mittwoch beim Silvesterlauf in Trier. Während Top-Favorit Micah Kogo (Kenia) und Mimi Belete (Äthiopien) am schnellsten waren, liefen die Potsdamerin Antje Möldner und der Berliner Carsten Schlangen als beste Deutsche jeweils auf den vierten Rang.

Spitzengruppe beim Lauf der Asse (Foto: Gustav Schröder).

Spitzengruppe beim Lauf der Asse (Foto: Gustav Schröder).

Micah Kogo, Olympia-Dritter über 10.000 Meter, hatte dabei noch am Morgen des Laufs eine Schrecksekunde zu überstehen. Zusammen mit seinem Landsmann Dennis Masai war er zu einem lockeren Lauf aufgebrochen und rutschte auf der von Eis glatten Straße aus. Während er mit dem Schrecken davonkam erwischte es Dennis Masai schlimmer – mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung kam er ins Krankenhaus.

Auch wenn halb Trier am Silvestertag durch die Straßen schlitterte – die Laufstrecke war perfekt präpariert, so dass der Lauf ohne Probleme durchgeführt werden konnte. Im Rennen der Frauen über 5 Kilometer feierten die Schwestern Mimi (16:07 min) und Almensh Belete (16:15 min) zusammen mit Abebu Gelan (16:20 min), Sechste der Halbmarathon-WM, einen äthiopischen Dreifacherfolg.

Antje Möldner schrammt am Podest vorbei

Beinahe wäre es der Potsdamer Hindernisspezialisten Antje Möldner gelungen, diesen zu verhindern. Mit einer Sekunde Rückstand (16:21 min) musste sie allerdings mit Rang vier Vorlieb nehmen. "Ich habe einfach versucht, mein Rennen zu machen", sagte sie nach dem Lauf. "Zum ersten Mal in Trier vorneweg zu laufen, ist eine schöne Erfahrung bei dem Publikum. Das motiviert auf jeden Fall." Susanne Hahn, die am Sonntag bereits beim Silvesterlauf in Saarbrücken gestartet war, lief in 16:34 Minuten auf Position fünf ins Ziel.

Im Rennen der Männer über 8 Kilometer feierte Micah Kogo in 23:08 Minuten den erwarteten Sieg. Mit Shadrack Lagat (23:21 min) und Hosea Tuei (23:23 min) folgten zwei weitere Kenianer. "Wir wollten am Anfang schon ein hohes Tempo laufen, aber auf den Streckenrekord war ich bei diesen Bedingungen
nicht aus. Die Strecke ist gut, aber es war einfach zu kalt", erklärte der Sieger. Das Rennen um den Titel des besten Deutschen entschied Carsten Schlangen in 23:29 Minuten vor dem Tübinger Arne Gabius (23:35 min) für sich. Einen guten siebten Platz belegte Lokalmatador Thorsten Baumeister (23:51 min), der zu Beginn – von den Trierer Zuschauern begeistert angefeuert – sogar das Feld angeführt hatte. "Es war ein geiles Gefühl mit den ganzen Superleuten zu laufen - Wahnsinn", zog er ein begeistertes Fazit.

Für einen weiteren Höhepunkt des Nachmittags sorgte Thomas Dold. Der Rückwärtsläufer vom SV Steinach stellte über 1 Kilometer in 3:20 Minuten einen inoffiziellen Weltrekord auf. Insgesamt erreichten 1.516 Läufer das Ziel.