Riesen-Fete mit Haile

Haile, Haile, Haile - der 27-malige Weltrekordler Haile Gebrselassie zog am

letzten Tag des Jahres 2009 beim 20. Silvesterlauf in Trier die Massen in seinen Bann. Geschätzte 20.000 Zuschauer standen am Rand des

Ein-Kilometer-Rundkurses durch Deutschlands älteste Stadt und bejubelten den Sieg des 36-jährigen.

Haile Gebrselassie und Shadrack Lagat beim Silvesterlauf in Trier (Foto: <a href="http://www.fotolauf.de/" target="_blank">Holger Teusch</a>).

Haile Gebrselassie und Shadrack Lagat beim Silvesterlauf in Trier (Foto: Holger Teusch).

Den zwölf Jahre alte Streckenrekord verpasste Gebrselassie aber knapp. In 22:23 Minuten siegte der Äthiopier vor Shadrack Lagat (22:48). Als bester Deutscher verpasste Arne Gabius den Sprung aufs Podium denkbar knapp. Der 28-jährige vom LAV Asics Tübingen erreichte das Ziel zeitgleich nach 23:19 Minuten mit dem Kenianer Paul Kipkorir. Das Zielgericht setzte den Schützling von Dieter Baumann aber auf den vierten Platz. Trotz zeitweisen Regens machte die Rekordzahl von geschätzten 20.000 Zuschauern den Trierer Jahresabschlusslauf wieder zum "deutschen Sao Paulo".

Samba-Trommler heizten den Fans bei Temperaturen um acht Grad ein, während die Rekordteilnehmerzahl von insgesamt 2400 Läufern in neun Wettbewerben ihre Runden drehte. Mehrere Kamerateams aus Deutschland und dem benachbarten Ausland fingen Gebrselassies Lauf durch den Konfetti-Schnee, aber auch die Bilder der vielen Hundert Kinder, die teilweise an der Hand ihrer Eltern 600 Meter oder 1000 Meter liefen, ein. Krönender Abschluss waren für die meisten Teilnehmer der Volkslauf der Frauen und der Volkslauf der Männer. Hier ging es für die meisten nicht um gute Zeiten, sondern um den sportlichen Abschluss des Jahres gemeinsam mit Gleichgesinnten.

Im Elitelauf der Frauen mussten sich die zurzeit beiden besten deutschen Läuferinnen Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein für Marathon) und Irina Mikitenko (TV Wattenscheid) dagegen gegen Weltklasseathletinnen behaupten. Im Trillerpfeifenkonzert der viele Tausend übernahm Mikitenko zunächst die Spitze. Nach etwa der Hälfte der Distanz fiel die zweimalige Siegerin der World Marathon Majors aber zurück. Mockenhaupt, die sich zunächst am Ende der Spitzengruppe aufgehalten hatte, hielt den Kontakt. In 15:59 Minuten belegte die 29-jährige den sechsten Platz vor Mikitenko (16:16 Minuten).

Der Sieg ging in 15:49 Minuten an die ehemalige russische Olympia-Vierte Yelena Zadorozhnaya. Die 32-jährige setzte sich im Sprint gegen die erst 18 Jahre alte Äthiopierin Emebeth Anteneh (15:51 Minuten) und die Kenianerin Caroline Chepkwony (15:54 Minuten) durch. Trotz der phänomenalen Stimmung wollte außer dem Teilnehmerrekord keine Bestmarke fallen. Vor den Asseläufen hatte sich zunächst Thomas Dold an seinem eigenen Ein-Kilometer Rückwärtslauf-Weltrekord (3:20 Minuten) die Zähne ausgebissen. Die Uhr stoppte nach 3:24 Minuten. Das Problem war wie bei der vorwärts laufenden Elite der feuchte Untergrund.

Auch Athleten aus den von Verbandstrainer Klaus Klaeren betreuten Nachwuchskadern des Leichtathletik-Verbandes Rheinland brachten tolle Leistungen, über die wir in den nächsten Tagen noch separat berichten werden.

Männer-Lauf der Asse, 8 km:

Haile Gebrselassie, Äthiopien 22:23
Shadrack Lagat, Kenia 22:48
Paul Kipkorir, Kenia, 23:19

Elitelauf der Frauen, 5 km:

Yelena Zadorozhnaya, Russland 15:49
Emebeth Anteneh, Äthiopien 15:51
Caroline Chepkwony, Kenia 15:54