Platz 6 in Kanada, jetzt im B-Kader

Um 2.10 Uhr MEZ fiel am 21. Juli 2010 im kanadischen Moncton der Startschuss für die abschließende 1.500 Meter-Disziplin im Rahmen des Zehnkampfes bei den U20-Weltmeisterschaften. Mit am Start auch ein Rheinländer: Kai Kazmirek von der LG Rhein-Wied, der bis zu diesem Zeitpunkt schon ein wahres Leistungsauf und -ab hinter sich hatte. Während er in der ersten Disziplin, den 100 Metern, gleich eine neue persönliche Bestzeit von 10,96 Sekunden auf die Bahn brachte, blieb er mit 6,87 Meter im Weitsprung und 1,95 Meter im Hochsprung deutlich hinter seinen Möglichkeiten zurück. Bis zum Umfallen kämpfte der 19-Jährige schließlich am Ende des ersten Wettkampftages über die 400 Meter, die er in 47,63 Sekunden als Schnellster der internationalen Konkurrenz bewältigte. Platz fünf nach dem ersten Tag.

Am zweiten Tag glänzte Kai insbesondere mit einer übersprungenen Höhe von 4,50 Meter im Stabhochsprung, so dass er an vierter Position und mit 24 Punkten Rückstand auf den Bronzeplatz in das abschließende 1.500 Meter-Rennen ging. Im Ziel angekommen, konnte der Drittplatzierte der U20-EM des vergangenen Jahres sich mit erkämpften 7.638 Punkten über einen hervorragenden sechsten Platz in der Gesamtwertung der stärksten A-Jugendlichen der Welt freuen. Mehr Punkte sammelte Kai in diesem Jahr nur in Bernhausen, wo er mit 7.829 Punkten seine Bestleistung sowie seine Rheinland-Pfalz-Rekorde im Zehn- und Fünfkampf verbesserte. Eine muskuläre Verletzung verhinderte anschließend eine optimale Vorbereitung für die WM in Kanada.

Im Januar 2010 erhielt das Mehrkampf-Ass für seine Leistungen im Jahr 2009 den Nachwuchs-Förderpreis des Landessportbundes Rheinland-Pfalz (LSB). Am 30. Oktober 2010 gab er beim 36. Landessportball des LSB in der Mainzer Rheingoldhalle zusammen mit seinen Vereinskollegen Lilli Schwarzkopf und Marcel Kirstges auf einer vom DLV zur Verfügung gestellten Weitsprunganlage Einblicke in sein Können. Gespannt sind wir, wie sich Kai 2011 in der Aktivenklasse entwickeln wird. Den ersten Schritt in die deutsche Spitze hat er schon getan: Er wurde für 2011 in den B-Kader der Nationalmannschaft berufen.