Titel, Medaillen und Rekorde

Zahlreiche Titel und Medaillen im Rahmen nationaler und internationaler Wettkämpfe konnten die Senioren und Seniorinnen des Leichtathletik-Verbandes Rheinland auch 2010 wieder gewinnen, berichtet Nicole Bleis im LVR-Jahrbuch (Bestenliste) 2010.

Zdenka Kirsch (TV Nassau) wurde 3 x Weltmeisterin im kanadischen Kamloops (Foto: Flucke).

Zdenka Kirsch (TV Nassau) wurde 3 x Weltmeisterin im kanadischen Kamloops (Foto: Flucke).

Den Anfang nahm die Medaillenjagd bei den Hallen-Weltmeisterschaften der Senioren vom 01. bis 06. März 2010 im kanadischen Kamloops. Paul Nobbe (LA TuS Mayen) und Zdenka Kirsch (TV Nassau) waren dort mit insgesamt sieben Weltmeistertiteln die erfolgreichsten Teilnehmer aus dem Rheinland. Während Paul Nobbe in der M85 im vergangenen Jahr den Titel mit der 4 x 200 Meter-Staffel errang, gelang ihm in Kanada in vier Einzeldisziplinen der Gewinn des Weltmeistertitels. 8,52 Meter mit der Kugel, 10,56 Meter im Gewichtswerfen, 26,46 Meter mit dem Hammer sowie 18,41 mit dem Speer waren die Siegerweiten des Athleten aus Mayen.

Dreimal ganz oben auf dem Treppchen stand vom TV Nassau Zdenka Kirsch. Die in der W80 startende Athletin, die in ihrer Altersklasse sämtliche Rheinlandrekorde hält, gewann über die 3.000 Meter (19:07,34), im Halbmarathon (02:40,38) und im 8 km-Crosslauf (1:00,12). Vizeweltmeisterin wurde in der W65 Ursula Herrendoerfer vom Diezer TSK Oranien. In 1:12,34 Stunden wurde sie sowohl im Einzel Zweite über die 10 km im Straßengehen als auch in der Mannschaftswertung über diese Strecke mit dem deutschen Team. 21:19,73 Minuten bedeuteten zudem den vierten Platz über die 3.000 Meter in der W65. Ebenfalls Zweite mit der Mannschaft im 10 km-Straßengehen wurde von der LG Rhein-Wied Ilona Kirchesch. Zudem errang die leistungsstarke Geherin in der Altersklasse W50 zweimal den sechsten Platz, sowohl im 3.000 Meter-Bahngehen als auch im 10 km-Straßengehen.

Friedhelm Adorf von der LG Sieg hat in der M65 hervorragende Leistungen erbracht. Während er im Sprintfinale über die 60 Meter in 8,90 Sekunden den achten Platz erreichte, gelang ihm über die 400 Meter in 65,31 Sekunden ein guter fünfter Platz. Im Weitsprung kam er mit 4,32 Meter auf den siebten Platz. Aufgrund seiner guten Sprintleistungen sicherte sich Adorf einen Platz in der deutschen 4 x 200 Meter-Staffel. Diese kam in 2:02,87 Minuten auf den zweiten Platz. Mit insgesamt 115 Medaillen landete das deutsche Team auf Platz drei in der Medaillenwertung hinter den USA und Kanada. Auf die Senioren und Seniorinnen des Leichtathletik-Verbandes Rheinland war auch bei den diesjährigen Europameisterschaften der Senioren, die vom 15. bis 24. Juli 2010 im ungarischen Nyiregyháza stattfanden, weiter Verlass. Mit insgesamt sechs Titeln kehrten die Athleten von dort ins Rheinland zurück.

Mit drei Titeln war Lydia Ritter (TuS Rot-Weiß Koblenz) dabei die erfolgreichste Athletin aus dem Rheinland. Während sie über die 800 Meter in der W70 in 3:11,29 Minuten souverän den Sieg einheimste, verstärkte sie über die 4 x 100 und 4 x 400 Meter die Nationalstaffeln. Während sie sich als Startläuferin in der 100 Meter-Staffel in 1:13,14 Minuten über Gold freuen konnte, brachte sie die 4 x 400 Meter-Staffel als Schlussläuferin in neuer Weltrekordzeit von 6:10,39 Minuten ins Ziel. Zudem hatte Ritter bei ihrem Rückflug noch zwei Silbermedaillen im Gepäck. Sowohl über die 400 Meter (81,56 Sekunden) als auch über die 1.500 Meter (6:28,67) kam sie als Zweite ins Ziel. Zu einem Titel mit der Mannschaft im 10 km-Straßengehen trugen auch Ursula Herrendoerfer (Diezer TSK Oranien) und Ursula Klink (LG Bitburg-Prüm) in der W65 bei. Überdies gelang Herrendoerfer in 1:10,52 Stunden der fünfte Platz im Einzel und Klink in 1:09,52 Stunden der vierte Rang. Knapp verpasst hat Klink zudem den Gewinn der Bronzemedaille im 5.000 Meter-Bahngehen. In 34:38,15 Minuten kam sie als Vierte ins Ziel. Den Bronzerang mit der Mannschaft über die 10 km in der W50 holte zudem von der LG Rhein-Wied Ilona Kirchesch. Im Einzel belegte sie in 1:03,31 Stunden den sechsten Platz. Platz sieben wurde es für sie außerdem im 5.000 Meter-Bahngehen in 30:50,29 Minuten.

Zum Gewinn der Europameisterschaft mit der 4 x 400 Meter-Staffel trug auch Friedhelm Adorf (LG Sieg), der zuvor in 66,20 Sekunden den fünften Platz in der M65 holte, als Startläufer bei. Die Staffel kam in 4:15,21 Minuten als Erste ins Ziel. 4,50 Meter bedeuteten im Weitsprung für ihn schließlich einen guten siebten Platz. Der Deutsche Meister der M60 im Hochsprung, Hans-Theo Nieder (LG Bitburg-Prüm), wurde mit übersprungenen 1,62 Meter Vize-Europameister. Fleißig Medaillen hat in Ungarn auch wie erwartet Paul Nobbe (LA TuS Mayen) gesammelt. In der M85 gewann er neben der Silbermedaille im Gewichtswurf (10,48) auch je eine Bronzemedaille mit dem Diskus (21,16), dem Speer (18,54) und dem Hammer (25,44). 8,24 Meter mit der Kugel brachten ihm eine weitere Platzierung auf Rang vier. Mit der 4 x 400 Meter-Staffel gewann Melanie Opp (VfL Bad Kreuznach) in der W35 die Bronzemedaille. Zuvor errang sie mit 3.001 Punkten einen guten vierten Platz im Siebenkampf. 4,78 Meter bedeuteten Rang acht im Weitsprung. 42,56 Meter weit warf Emmerich Kiss (VfR Baumholder) den Hammer in der M65 und belegte damit Rang fünf. Vom „Laufzwang“ Wippetal kam Franz-Josef Schmidt über die 1.500 Meter als Sechster in 4:50,11 Minuten ins Ziel. Ebenfalls den sechsten Platz holte Thomas Weber (TV Hahnenbach) in der M40 mit dem Speer und einer Weite von 37,76 Meter. Mit dem Hammer belegte er mit 33,04 Metern den achten Platz. Auch auf Rang acht reihte sich Bernd Schumacher (Post-Sport Telekom Trier) mit einer Höhe von 1,45 Meter im Hochsprung der M60 ein.

Dass unsere Senioren und Seniorinnen besonders erfolgreich sind, hat nicht nur im Rheinland Beachtung gefunden. Sowohl Lydia Ritter (TuS Rot-Weiß Koblenz) als auch Heinz Weber (TuS Roland Brey) wurden zu Sportlern des Jahres 2009 gewählt. Während die Mittelstrecklerin von den Lesern und Leserinnen der Zeitschrift „Senioren Leichtathletik“ zur „Seniorenleichtathletin des Jahres 2009“ gewählt wurde, trägt der Werfer nunmehr den Titel „LSW-Sportler“ des Jahres, der erstmals vergeben wurde und nach den Kriterien Engagement, „Reise-Bereitschaft“ und natürlich auch Erfolg auf deutscher und internationaler Ebene bestimmt wird.