DLV-Senioren stellen Weichen für 2014

Die Weichen für das kommende Jahr im Seniorensport sind gestellt: Ende September tagten die im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) zuständigen Fachgremien in Darmstadt und diskutierten intensiv. So wurde auch das neue Konzept der DAMM kritisiert. Das Ergebnis: Es wird Nachbesserungen geben.

Wurde nach jahrzehntelangem Engagement verabschiedet: Heidi Pratsch (Foto: Flucke).

Wurde nach jahrzehntelangem Engagement verabschiedet: Heidi Pratsch (Foto: Flucke).

Bei der alljährlichen Herbstatung der Landesverbands-Seniorenwarte, bei der im Wesentlichen wettkampftechnische Themen auf der Tagesordnung standen, wurde u.a. in einer intensiv geführten Diskussion um die Neukonzeptionierung der DAMM die Jokerfrage sowie die automatische Qualifizierung der beiden erstplatzierten Mannschaften des Vorjahres kritisiert. Hier ist ein Nachbessern notwendig, während viele andere Seniorenspezifika Berücksichtigung und Aufnahme in die DAMM-Ausschreibung fanden.

Bei der Diskussion um die Medaillenstandards wurde beschlossen, durch ein noch zu bildendes Gremium die für 2014 aktualisierten Leistungsstandards zu überprüfen und diese dann ab 2015 für zunächst drei Jahre festzuschreiben. Eine längere Diskussion nahm auch die Disziplin-erweiterungen in den verschiedenen Altersklassen ein. Die Seniorenwarte gaben ihre Empfehlungen an den Bundesausschuss Senioren weiter, die eingehend besprochen wurden und in die Abstimmungsgespräche mit der Wettkampforganisation einfließen werden. Weiter regten die LV-Seniorenwarte an, bei den Deutschen Meisterschaften Freiluft eine gemischte 4x200-Meter-Staffel der Altersklasse 200 (Mindestalter der zwei Frauen und zwei Männer zusammen 200 Jahre) als Einlage-Wettbewerb auszuschreiben.

Hans Schmidt neuer Sprecher der LV-Seniorenwarte

Die derzeitige Sprecherin der LV-Seniorenwarte Gisela Stecher wird nach dem im November stattfindenden DLV-Verbandstag die Nachfolge von Heidi Pratsch als für den Seniorenbereich zuständiges Mitglied im Bundesausschuss Wettkampforganisation antreten. Als neuer Sprecher der LV-Seniorenwarte wurde der aus Menden (Westfalen) kommende Hans Schmidt einstimmig gewählt. Die Vorsitzende des Bundesausschuss Senioren Margit Jungmann dankte Heidi Pratsch für ihr jahrzehntelanges großes Engagement und verabschiedete sie mit einem Präsent aus dem Bundesausschuss Senioren.

Motive und Einstellungen im Senioren-Leistungssport

Silke Keller, Diplomsportlehrerin von der Universität Hildesheim, stellte zudem die die Ergebnisse ihrer Doktorarbeit zum Thema „Motive und Einstellungen im Senioren-Leistungssport“ vor, bei der der DLV logistische Hilfe geleistet hat. Über 400 deutsche Teilnehmer an den Senioren-Europameisterschaften 2012 in Zittau wurden über einen Online-Fragebogen nach ihrem sportlichen Engagement, ihren Leistungsmotiven und Antrieben wie gesundheitlicher Nutzen, soziale Anerkennung, ihrem Bildungsgrad, der Persönlichkeitsstruktur u.v.m. befragt.

Als Fazit ihrer Untersuchung fasste die Diplomsportlehrein zusammen, dass die Senioren-LeichtathletInnen gut ausgebildet und qualifiziert, stark wettkampforientiert und gesundheitsmotiviert sind, aber auch das Gemeinschaftserleben im Sport als wichtig erachten. Drei Viertel kamen nicht durch die Eltern, sondern meist über die Schule zur Leichtathletik, viele von ihnen sind sportlich ausgebildet und besitzen mindestens eine allg. DOSB-Übungsleiter-Lizenz. Zwei Drittel der befragten Seniorensportler und drei Viertel der Seniorensportlerinnen trainieren im Verein, mehr als die Hälfte bis zu sechs Stunden in der Woche.