Regeländerungen ab 2006

Was ändert sich ab 2006?

Wie zu jedem Jahreswechsel treten auch zum bevorstehenden Jahresanfang in der nationalen und internationalen Leichtathletik einige Neuerungen und Änderungen in Kraft, über die hier kurz informiert werden soll. Einerseits fand vor der Weltmeisterschaft in Helsinki ein Kongress des Weltverbandes IAAF statt, der mehrere Regeländerungen beschlossen hat, andererseits hat der DLV-Verbandsrat auf seiner November-Sitzung über Veränderungen der nationalen Ordnungen entschieden.

Unter anderem im Hammerwurf wurden Regeln modifiziert (Foto: Birke)
Eine komplette Übersicht über die IAAF-Regeländerungen hat Klaus Hartz, das deutsche Mitglied des IAAF Technical Comittee, mit Kommentaren in einem Dokument zusammengestellt, dass auf leichtathletik.de heruntergeladen werden kann Die Druckvorlage zur Ausgabe 2006 der Internationalen Wettkampf-Regeln (IWR) liegt der Firma Hornberger bereits vor.

Auf dem Internetportal des DLV kann bereits die aktuelle Version der IWR eingesehen werden. Die Änderungen sind mit einem Balken am Seitenrand gekennzeichnet.

Hier einige der wichtigsten Neuerungen, die auch den Wettkampfbetrieb in Deutschland betreffen:

  • International wird auch bei den Männern der Beginn der Seniorenklasse mit 35 Jahren festgelegt (bisher ab 40). National bleibt es bei der zusätzlichen Seniorenklasse M/W30.
  • Die Hürdenhöhe über 110 Meter der internationalen Juniorenklasse U20 wird auf 0,99 Meter gesenkt. Damit sind Hürdensprint und Zehnkampf der männlichen A-Jugend ab 2006 national und international identisch.
  • Bisher war es möglich, dass der Schiedsrichter unter bestimmten Umständen einen ganzen Wettkampf neu ansetzen konnte. Jetzt ist er auch berechtigt, nur einen einzelnen Durchgang wiederholen zu lassen.
  • Bisher war in Bezug auf die Reihenfolge nicht festgelegt, was bei weniger als acht Teilnehmern mit demjenigen geschieht, der im Vorkampf drei ungültige Versuche hatte. Er/sie startet nun im Endkampf vor den anderen. Haben sogar zwei oder mehr Teilnehmer drei ungültige Versuche, so starten diese in der Reihenfolge des Vorkampfs.
  • Die Trikots sollen auf der Vorder- und der Rückseite die gleiche Farbe haben.
  • Als unerlaubtes Hilfsmittel bei Wurfwettbewerben gilt das Benutzen von am Körper befestigten Gewichten.
  • „Der Boden rund um den Kreisring kann entweder betoniert oder aus synthetischem Material oder asphaltiert sein.“ Damit wird festgelegt, dass kein Gras oder weicher Boden direkt an den Kreisring anschließen darf.
  • Ein Aufrauhen der Oberfläche des Wurfrings ist nicht erlaubt (war bisher nicht ausdrücklich verboten).
  • Beim Hammerwurf ist es zulässig, wenn der Hammer bei der Drehung den Boden berührt hat, den Versuch abzubrechen und neu zu beginnen, vorausgesetzt, es ist dabei keine andere Bestimmung verletzt worden (z. B. Zeitüberschreitung).
  • Beim Hammerwurf sind nur zwei Typen von Handgriffen erlaubt (der so genannte "Steigbügel" ist nicht mehr zulässig).
  • Einige Beschlüsse des DLV-Verbandsrats zu den DLV-Ordnungen:
  • LAO: Der Ausbildungskostenersatz ist ersatzlos abgeschafft, das heißt, auf die Wechselfälle, die sich bis zum 30.11.2005 vollzogen haben, ist bei Vorliegen der Voraussetzungen ein Ausbildungskostenersatz zu zahlen. Beim Wechsel der Startberechtigung im Jahr 2006 dann nicht mehr.
  • Ausländer sind an Deutschen Meisterschaften nicht teilnahmeberechtigt. Davon ausgenommen sind Ausländer (oder Staatenlose), die seit mindestens zwei Jahren ihren Lebensmittelpunkt im DLV-Verbandsgebiet haben. Ausländer, die im laufenden und/oder im vergangenen Wettkampfjahr an nationalen Meisterschaften ihres Heimatlandes und/oder für ihren nationalen Verband/Verein an internationalen Veranstaltungen (Regel 1 IWR oder § 6 Nr. 2.1-2.11 und 3, 4 LAO) teilgenommen haben, sind nicht teilnahmeberechtigt an Deutschen Meisterschaften. Die Einschränkung bzgl. der Teilnahme an internationalen Veranstaltungen (Regel 1 IWR oder § 6 Nr.2.1-2.11, 3, 4 LAO) gilt nicht für Senioren/-innen. (Update 23.02.2006)
  • Die Deutschen Meisterschaften im 10-Kilometer-Straßenlauf der Jugend (bisher zusammen mit der Halbmarathon-DM ausgetragen) werden schon 2006 nicht mehr ausgeschrieben. Ab 2007 entfallen auch die DM 10 Kilometer Straße für Männer, Frauen, Junior/-innen und Senior/-innen.
  • Für DMM-Ranglisten gelten ab 2006 die gleichen Vorgaben wir für Staffel-Bestenlisten. Das bedeutet, dass einzelne Sportler in verschiedenen Mannschaften und DMM-Gruppen ihres Vereins eingesetzt werden dürfen. Bisher durfte jeder nur in einer Mannschaft gewertet werden.
  • Es wurden zusätzliche DAMM-Gruppen geschaffen: Für die Senioren M60 gibt es nun eine Gruppe 2 mit vier Wettbewerben, für die Senioren M70 eine Gruppe mit ebenfalls vier Disziplinen. Gleiches gilt für die Seniorinnen W60. Die Disziplinen der DAMM W50 wurden neu festgelegt.

Alle diese Änderungen in den Ordnungen des DLV können bereits auf der Homepage des DLV eingesehen werden. Auch hier sind die Änderungen mit einem Strich am Rand kenntlich gemacht.