Mit Spaß und kontinuierlichem Training zum DM-Titel und zum Rekord

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Kugelstoßer Dennis Lukas (LG Idar-Oberstein) überraschte bei der DM in Braunschweig mit der Goldmedaille und einem neuen Rheinland-Pfalz-Rekord. Im Interview mit dem Leichtathletik-Verband Rheinland spricht er über den DM-Wettkampf, seine schwierigen Trainingsbedingungen und seine weiteren Pläne.

Mit Spaß und kontinuierlichem Training zum DM-Titel und zum Rekord (Foto: <a href="https://www.wolfgang-birkenstock.de/" target="_blank">Wolfgang Birkenstock</a>).

Mit Spaß und kontinuierlichem Training zum DM-Titel und zum Rekord (Foto: Wolfgang Birkenstock).

LVR: Der erste Stoß kam auf 19,15 Meter, es folgten vier weitere jenseits der 19-Meter-Marke, bevor Sie sich im letzten Versuch auf 19,82 Meter steigerten – 36 Zentimeter weiter als Ihr bisher weitester Stoß. Hatten Sie gleich zu Beginn des Wettkampfs das Gefühl, das an diesem Tag Großes möglich ist?

Dennis Lukas: Ich habe mich von Beginn an gut, schnell und athletisch gefühlt. Das Einstoßen gab mir zusätzlich die Gewissheit, dass ich mich im Weitenbereich meiner persönlichen Bestweite bewegen kann. Die Kugel ging mir trotz der schwierigen Bedingungen gut von der Hand. Im Vorfeld lässt sich dennoch nie genau sagen, wie der Wettkampf tatsächlich laufen wird. Gerade deshalb hat mir der erste Stoß, der bereits bei meiner Saisonbestweite des Vorjahres lag, eine gewisse Sicherheit gegeben. Dass ich daraufhin 5 weitere Stöße über 19m und im letzten Versuch sogar 19,82m stoßen konnte, freut mich umso mehr. Sowohl mit der Weite als auch der Platzierung bin ich mehr als zufrieden. 

Für Sie lief das Training unter Coronabedingungen alles andere als optimal. Was waren die besonderen Herausforderungen in den letzten Monaten?

Die Herausforderungen waren enorm. Gerade aufgrund der eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten. Ich konnte bis April weder einen Kraftraum betreten, noch in einer Halle oder einem Sportplatz mein gewohntes Techniktraining absolvieren. Gerade für mich als Kugelstoßer ist jedoch Kraft- und Techniktraining besonders zentral. Da ich keine Möglichkeiten hatte, meine Kraftwerte zu steigern oder an meiner Technik zu feilen, habe ich versucht das Beste aus den Bedingungen herauszuholen und nicht den Kopf hängen zu lassen. Mir war es wichtig, konzentriert und fit zu bleiben und trotz der Umstände ein Ziel vor Augen zu haben. Daher habe ich mit dem eigenen Körpergewicht trainiert, Thera-Bänder zum Einsatz gebracht und mit alternativen Möglichkeiten versucht, mich auf Kraft- und Techniktraining vorzubereiten. Ab April war dieses dann auch glücklicherweise wieder möglich. Nach langer Zeit in einem ordentlichen Kraftraum, in einer Halle oder auf dem Sportplatz zu stehen hat sich einfach nur gut angefühlt und mir über den Winter sehr gefehlt.

Seit 2018 haben Sie den Rheinland-Pfalz-Rekord im Kugelstoßen schon mehrfach verbessert. Worauf führen Sie Ihre Verbesserungen zurück?

Das ist keine leichte Frage. Hauptsächlich auf das kontinuierliche Training und das Ziel, mich sowohl technisch und physisch als auch mental weiterzuentwickeln. Hier habe ich in den vergangenen Monaten und Jahren versucht, alles zu geben. Dranbleiben, gesund bleiben, Disziplin, ein gesundes Maß an Ehrgeiz und vor allem der Spaß an meinem Sport sind für mich die entscheidenden Faktoren. 

Die Deutschen Meisterschaften waren in diesem Jahr Anfang Juni sehr früh terminiert. Damit ist der nationale Höhepunkt bereits jetzt abgehakt. Was planen Sie noch in dieser Saison?

Die Deutschen Meisterschaften waren in jeder Hinsicht mein Saisonhöhepunkt. Ich habe mich sehr gefreut, dass sie trotz der anhaltenden Pandemie in Braunschweig mit (reduziertem) Publikum stattfinden konnten. Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch unklar, an welchen Wettkämpfen ich noch teilnehmen werde. Klar ist aber, dass ich das Gefühl der DM mit in das kommende Training nehmen möchte, um hier bereits den Grundstein für das kommende Wettkampfjahr zu legen.