Was bringt der DLV Verbandstag in Wunsiedel

Über ein neues Präsidium und über eine Menge Änderungsanträge entscheidet der DLV Verbandstag, der am 24.3.2001 in Wunsiedel zusammentritt.

Lange schon ist bekannt, das Prof. Helmut Digel nicht noch einmal für das Amt des Präsidenten kandidiert. Als sein Nachfolger steht Dr. Clemens Prokop, der bisherige Vizepräsident Recht, bereit. Dies wird wohl eine der wichtigsten Personal-entscheidungen dieses Verbandstages sein. Bedeutsam sind aber auch weitere personelle Änderungen im Präsidium. So wird z.B. Heide Ecker-Rosendahl, Vizepräsidentin Marketing, nicht mehr antreten und auch die Vorsitzende des Bundesausschusses Jugend, Hanne Ziemek. Nach dem derzeitigen Stand bewirbst sich Dagmar Freitag (LV Westfalen) um das Amt der Vizepräsidentin Marketing und Wolfgang Rummel (LV....) möchte die Nachfolge bei der Jugend übernehmen

Der Präsidentschaftskandidat Dr. Prokop hat sich in seiner bisherigen Funktion, national wie auch international, sehr stark für die Dopingbekämpfung eingesetzt. Dies wird er natürlich auch in einer neuen Funktion weiter tun.

So wird der Verbandstag am 24.3.2001 über einen Anti-Doping-Code entscheiden, der von Dr. Clemens Prokop vorgelegt wird. In der Vorlage sind die Erfahrungen aus den Dopingvergehen der letzten 4 Jahre in der Leichtathletik und in anderen Sportarten eingearbeitet. Es entstand so ein Regelwerk, bei dem es sich in mehreren Punkten um eine Neukonzeption des Dopingrechts handelt.

In diesem Entwurf wird u.a. vorgeschlagen, die abschließende Verhandlung eines Dopingverstoßes, und somit auch die Entscheidung über Verurteilung einer Athletin oder eines Athleten, einem neutralen Schiedsgericht zu übertragen. Damit würde die Entscheidung über Schuld oder Unschuld auf ein Gremium außerhalb des DLV übergehen.

Mehrere Landesverbände möchten Änderungen bei den Veranstaltungsgebühren und bei den Zuständigkeiten für die Genehmigung von Veranstaltungen.

Ein Antrag des LV Rheinland zielt darauf ab, den Landesverbänden mehr Kompetenz bei der Genehmigung von Veranstaltungen einzuräumen. "Die bisherige Zuständigkeit des DLV für regionale, nationale und internationale Veranstaltungen ist in einer Zeit, wo innerhalb der EG die Grenzen abgebaut werden und der Euro die nationalen Währungen ablöst, nicht mehr zeitgemäß" so die Antragsbegründung.

Darüber hinaus wird in vielen Bereichen der Satzungen und Ordnungen weitere kleinere und größere Änderungen geben. Wichtig in diesem Bereich ist der Vorschlag, zukünftig die Bezeichnungen für die Junioren-, die Jugend- und die Schülerklassen dem internationalen Sprachgebrauch anzupassen.

Viel Arbeit für die Delegierten des DLV und seiner Landesverbänden. Die Entscheidungen werden ganz sicher nicht in allen Punkten einstimmig sein. Sie sorgen aber dafür, dass die Leichtathletik flexibel bleibt und, wie im Falle des Anti-Doping-Codes, wieder ein Stück ehrlicher wird.