Wie werde ich C-Trainer in 10 Tagen?

Die Lehrgangstruppe bestand aus 25 unterschiedlichen Charakteren, wobei von der Altersklasse 16 bis Mitte 50 alles vertreten war. Trotzdem schien die Truppe von Anfang an zu harmonieren, sodass schnell der ein oder andere auch seinen Spitznamen weg hatte. Besonders Udo, der Gruppen-Älteste, verstand es immer wieder den Unterricht mit witzigen Sprüchen aufzuheitern.

Motiviert ging es an den ersten praktischen Lehrgangstag. Das Thema lautete: Gymnastik. Was sich anfangs noch als eine Einheit entspannter Dehnübungen anhörte, entpuppte sich schließlich als "übles" Zirkel- und Kräftigungs-Martyrium seitens des Referenten, und bescherte uns allen schon den ersten Muskelkater. Wer dachte mit dem Zirkeltraining war das härteste überstanden, der wurde enttäuscht: Die nächsten Tage hieß es werfen, laufen, springen, was das Zeug hielt, schließlich sollte der Trainerschein einem nicht geschenkt werden! Jedoch wurde der Muskelkater bei dem ein oder anderen schlimmer und schlimmer, sodass es nach etwa vier Tagen schon die ersten Ausfälle und Arztbesuche gab.

In der Wochenmitte des Lehrgangs konnten die Teilnehmer in Andernach dann ihren ganzen Spieltrieb ausleben, denn es wurde in die Kinderleichtathletik eingeführt. In vier Gruppen eingeteilt wurde beim Kinderzehnkampf um die Wette an Tauen geschwungen, über Kisten gelaufen, mit Ringen gerollt etc., um den Gruppensieg einzuheimsen. Ein Lehrgangstag, der allen unheimlich viel Spaß bereitete und unbedingt in den nächsten Jahren beibehalten werden sollte.

Skeptisch und mit leichtem Schmunzeln sahen die angehenden Trainer der Einheit Wettkampfgehen entgegen, wurden jedoch schnell eines Besseren belehrt. Nach einer nicht Mal ganzen halben Hallenrunde Wettkampfgehen, war man so außer Puste als ob man grad einen 400 m Lauf hinter sich hätte. Man spürte plötzlich Muskeln, von denen man gar nicht wusste, dass sie existierten. Trotzdem, ein absolutes Highlight dieses Lehrgangs. Nach der 90. Unterrichtseinheit hatte die Truppe erstmal vier Wochen Zeit, um sich auf die Abschlussprüfung vorzubereiten.

Diese bestand aus 90 Min. Theorie und etwa einer 20 Min. langen Lehrprobe. Mit einer guten Vorbereitung durch die Referenten und noch der ein oder anderen Stunde Nacharbeitung war der theoretische Prüfungsteil für uns schließlich kein Problem. Auch unsere gut durchdachten und ausgearbeiteten Lehrproben überzeugten die Prüfer, auch wenn das ein oder andere Mal noch weitere Erklärungen seitens des Prüflings notwendig waren. Abends wurde dann bei einem drei Gänge-Menü ausgiebig gefeiert, und die letzten fanden sich um 3.00 Uhr morgens in ihren Betten wieder.

Mein Fazit: Unglaublich anstrengend, total lehrreich, ganz viel Spaß, wahnsinnig viele neue nette Leute kennen gelernt und unbedingt empfehlenswert.