Adventsläufer pfeifen auf den Wind

Deutscher Vizemeister Marc Kowalinski läuft Rekord in Zell - WM-Teilnehmerin Susanne Hahn schnellste Frau - 345 Teilnehmer

Weihnachtsstimmung in Zell. (Foto: <a href="http://www.fotolauf.de/" target="_blank">Holger Teusch</a>)

Weihnachtsstimmung in Zell. (Foto: Holger Teusch)

345 Teilnehmer, vom Kleinkind bis zum Großvater, vom Gelegenheitsjogger bis zum Spitzenläufer, rannten angefeuert von mehreren hundert Zuschauern beim vierten Raiffeisenbank Adventslauf durch Zell. Marc Kowalinski schaffte auf der Fünf-Kilometer-Strecke mit Rekordzeit von 15:04 Minuten den Hattrick. WM-Teilnehmerin Susanne Hahn war nach 16:49 Minuten mit dem Europameisterschaftstest zufrieden.

Das Organisationsteam aus Ruderverein Zell und TSV Bullay-Alf ist noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen: Nur einige Weihnachtsbäume in der Balduinstraße und ein Teil der Zielabsperrung wurden Opfer des Sturms. Dagegen blieb die Rekordprämie bei den Frauen unangetastet.

Weltmeisterschaftsteilnehmerin Susanne Hahn wurde zu sehr Spielball der Böen, als dass ihre Vorjahresbestzeit von 16:34 Minuten nie in Gefahr geriet. "An der Mosel war der Wind extrem", sagte die Marathon-Europacup-Dritte von Göteborg. Zudem fehlten ihr die (männlichen) Mitläufer. Das übrige Frauenfeld im "Genießerlauf" erreichte trotz Prämien für Platz 1-3 nicht das Niveau der Vorjahre. Der gebürtige Kenianerin Elisabeth Onyambu-Schröder aus Kastellaun, die bereits den Mainz-Marathon gewann, reichten 20:05 Minuten für den zweiten Platz. Vor einem Jahr hätte das nicht für einen Treppchenplatz gereicht. An Onyambus Fersen hatte sich Katrin Friedrich geheftet und wurde mit dem dritten Platz in 20:28 Minuten belohnt.

Vor dem Start stand Marc Kowalinski nicht nur wegen des Wetters etwas skeptisch am Schwarze-Katz-Brunnen. Denn die Konkurrenz war stärker denn je. Die, die dem Trierer die Suppe versalzen wollten, drückten sofort aufs Tempo. Roger Königs und Christian Schmitz (LG Maifeld-Pellenz) führten das Spitzentrio nach 2:51 Minuten über die Ein-Kilometer-Markierung. "Kowa" schien Mühe zu haben dem ehemaligen belgischen Vizemeister über 3000 Meter Hindernis und dem Rheinland-Pfalz-Crosslaufmeister zu folgen. "Marc hat in den Kurven immer weiter ausgeholt.

Es war sehr glitschig", sagte Königs später. Doch nach etwa der Hälfte der Distanz war Kowalinski wieder da. Jetzt war es Schmitz, der abreißen lassen musste. "Ich bin etwas erkältet, aber der Lauf war trotzdem klasse", erklärte der 24-Jährige, weshalb er nicht so lange mithalten konnte, wie erhofft. Auch Königs musste abreißen lassen, so dass sich "Kowa" bei seinem dritten Sieg in Folge auf der Zielgerade vor dem Rathaus von den Zuschauern feiern lassen konnte. "Das Publikum war einfach toll. Und solche Konkurrenten wie Roger und Christian braucht man, um so eine Zeit zu laufen. Wir haben uns gegenseitig gepusht", sagte der überglückliche Sieger. In 15:04 Minuten markierte er einen Veranstaltungsrekord.

Auch Königs blieb in 15:26 Minuten noch unter der alten Marke (15:30 Minuten), die Schmitz um 14 Sekunden verfehlte. Mindestens genauso viel Beifall wie die Asse bekamen beim Zeller Raiffeisenbank Adventslauf Nachwuchs- und Staffelläufer. Als letzter lief der Weihnachtsmann auf seiner Trainingstour durchs Ziel. Zuvor hatte er mehrere Kilogramm Süßigkeiten an die Zuschauer verteilt, die trotz Wind und Regen für eine begeisternde Atmosphäre gesorgt hatten.