Stimmungsvoll wie nie ...

Sabrina Mockenhaupt gewinnt zum zweiten Mal den Silvesterlauf in Trier! Melderekord (2043), Teilnehmerrekord (1645), Zuschauerrekord (geschätzte mehr als 15.000) und ein Streckenrekord durch den Junioren-EM-Fünften Thorsten Baumeister - bei der 18. Auflage des Bitburger-Silvesterlaufs in Trier gab es den kaum mehr für möglich gehaltenen Sprung in neue Dimensionen.

Silvesterlauf in Trier: Stimmungsvoll wie nie! (Foto: <a href="http://www.fotolauf.de/" target="_blank">Holger Teusch</a>)

Silvesterlauf in Trier: Stimmungsvoll wie nie! (Foto: Holger Teusch)

Noch nie liefen so viele Läufer beim "deutschen São Paulo" und wurden von so vielen Zuschauern angefeuert. Eigentlich gab es noch eine Bestmarke, die für rekordverdächtig gute Stimmung. 100 Kilogramm Konfetti ließen die Schlachtenbummler auf die Sportler hinab regnen. Ein Konzert von Tausenden von Trillerpfeifen und Klatschhänden trieb jeden, vom Weltklassesportler bis zum Hobbyläufer zu Bestleistungen.

Die bekannt ausgelassene Stimmung in Trier veranlasste Sabrina Mockenhaupt sogar, die Zuschauer vor dem Rennen um etwas Zurückhaltung zu bitten: Nicht so viel Konfetti, vor allem nicht ins Gesicht, wünschte sich die ehemalige Crosslauf-Vizeeuropameisterin, die bis 2005 für die LG Sieg startete. Die Westerwälderin heftete sich zunächst an den Haken ihrer nationalen Rivalin Susanne Hahn. Als "Mockis" Füße nach zwei von fünf Ein-Kilometer-Runden immer noch nicht warm waren, forcierte sie das Tempo.

"Da dachte mir, jetzt mache ich mal ein bisschen schneller, damit die Füße warm werden", erklärte die dreimalige deutsche Meisterin des Jahres 2007. Gedacht, getan: Kaum zog die 27-Jährige das Tempo an, war die Spitzengruppe gesprengt. Die "Mocki"- Show begann. "Mocki, Mocki"-Rufe wurden zwar von den mehreren Tausend Trillerpfeifen übertönt, die Wilnsdorferin war aber für rund drei Kilometer Alleinunterhalterin. Nur mit der Zeit von 16:01 Minuten war sie nicht zufrieden: "Ich wäre gerne unter 16 Minuten geblieben." Doch dafür fehlte der Druck. Hahn hatte bereits 23 Sekunden Rückstand. Die WM-Teilnehmerin musste sich eher nach hinten absichern, als dass sie nach vorne schielen durfte. Denn die deutsche 1500-Meter-Meistern Antje Möldner (Potsdam, 16:31) und Birte Bultmann (Braunschweig, 16:36), die den deutschen Vierfacherfolg perfekt machten, kamen noch gefährlich nahe. Marathon-Europameisterin Ulrike Maisch wurde Sechste (16:50). Triathlon- Olympiateilnehmerin Joelle Franzmann folgte in 17:20 Minuten zwei Plätze dahinter.

Anders als bei den Frauen spielten die deutschen Männer im Finale des Acht-Kilometer-Rennens keine Rolle. Dieter Baumanns Schützling Arne Gabius fand während des Rennens zwar die Zeit ins Publikum zu winken, freute sich aber zu früh. Als der Niederländer Sander Schutgens, der an seinem 32. Geburtstag in 23:03 Minuten Dritter wurde, mit dem Trier-Sieger von 2002, Wilson Chemweno (Kenia, 23:01), zur Schlussoffensive blies, konnte Gabius nicht mehr folgen. Als Sechster (23:08) verwies der Tübinger 10.000-Meter-Europameister Jan Fitschen (Wattenscheid, 23:26) auf Platz zwei der nationalen Wertung. Marc Kowalinski vom PST Trier belegte als bester Rheinland-Pfälzer in 23:09 Minuten den 18. Platz.

An der Spitze des Feldes im Lauf der Asse feierte Moses Kipsiro aus Uganda mit Kusshänden ins Publikum seinen Hattrick. Der 5000-Meter-WM-Dritte verfehlte in 22:31 Minuten den Streckenrekord nur um zehn Sekunden. "Der Rekord hat mich nicht interessiert. Ich konzentriere mich auf die Olympischen Spiele in Peking", sagte der 21-Jährige, dessen Stern nach seinem ersten Silvesterlauf-Sieg 2005 aufging. Wenige Monate später wurde er Afrikameister.

Für den ersten Höhepunkt der fünfstündigen Lauf-Silvestergala sorgte im Jugendlauf Thorsten Baumeister. Der Junioren-EM-Fünfte über 10.000 Meter und Bronzemedaillengewinner der Cross-Europameisterschaften verbesserte über fünf Kilometer den 15 Jahre alten Streckenrekord des ebenfalls aus der Trierer Region stammenden ehemaligen deutschen Jugendmeisters Guido Streit um 13 Sekunden auf 14:52 Minuten.

Als prominenteste Teilnehmerin freute sich Rekordolympionikin Birgit Fischer über einen in mehrerer Hinsicht "bewegenden" Jahresabschluss. "Ob auf dem Wasser oder laufend, Sport an der frischen Luft ist immer gut", sagte die Kanutin, die achtmal Olympiagold gewann und im Volkslauf der Frauen mitlief. Ihr taten es viele Hobbyläufer - teilweise kostümiert, aber stets gut gelaunt - gleich. Internet: www.bitburger-silvesterlauf.de

Fotos gibts unter www.fotolauf.de