Semkowicz steigerte sich

Nicole Bleis, die Referentin für Öffentlichkeitsarbeit im LVR-Präsidium beleuchtet im LVR-Jahrbuch die internationalen Starter unseres Verbandes. Heute lesen sie den Bericht über Sylvia Semkowicz von der LG Rhein-Wied.

Sylvia Semkowicz (LG Rhein-Wied) hatte eine erfolgreiche Saison (Foto: <a href="http://www.leichtathletik-foto.de/" target="_blank">Wolfgang Birkenstock</a>).

Sylvia Semkowicz (LG Rhein-Wied) hatte eine erfolgreiche Saison (Foto: Wolfgang Birkenstock).

Sylvia Semkowicz von der LG Rhein-Wied kam in diesem Jahr nur langsam in die Gänge. Während die Studentin bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Sindelfingen den Vorlauf über 400 Meter nicht überstand, erlebte sie in der Freiluftsaison eine wahre Leistungsexplosion. Von Wettkampf zu Wettkampf steigerte die 400 Meter-Spezialistin nicht nur ihre Bestleistung von 54,16 Sekunden über die Stadionrunde aus dem vergangenen Jahr, sondern sie wurde auch über 400 Meter Hürden immer schneller. Die Leistung von 58,99 Sekunden beim Askina-Meeting in Kassel bescherte ihr nicht nur einen neuen Rheinland-Rekord, sondern auch das heiß ersehnte Ticket für den U23-Länderkampf gegen Polen in Rostock. Dort lief sie zwar nicht so schnell wie in Kassel, kam jedoch auf einen tollen dritten Platz im Einzelrennen und mit der 4 x 400 Meter-Nationalstaffel gelang sogar ein deutlicher Sieg.

Von diesem Erfolgserlebnis beflügelt, gelang Sylvia bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg gleich die nächste Sensation. Während sie im Vorlauf noch mit angezogener Handbremse lief und so fast den Einzug ins Finale verpasst hätte, gelang ihr im Endlauf schließlich nicht nur ein hervorragender fünfter Platz, sondern mit 53,52 Sekunden auch eine Wahnsinnszeit. Damit konnte die 21-Jährige, die seit dem 01. März 2008 bei Ludwig Weidner (Hürdentechnik) und Achim Bersch trainiert, erstmals ein wenig olympische Luft schnuppern. Mit vier weiteren schnellen Athletinnen ging es für knapp drei Wochen ins DLV-Höhentrainingslager ins österreichische Kühtai, um sich auf die Olympischen Spiele in Peking vorzubereiten. Auch wenn es Sylvia letztlich mit der B-Akkreditierung nicht gelang, das Flugzeug nach Peking zu besteigen, kann sie trotzdem auf eine hervorragende Saison zurückblicken, die sie im August mit dem Gewinn der Silbermedaille bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften über die 400 Meter krönen konnte.

Wir können gespannt sein, ob wir die Athletin der LG Rhein-Wied 2009 bei der WM im eigenen Land im Nationaltrikot am Start sehen werden. Denn dieses Ziel steht bei Sylvia sicherlich ganz oben auf ihrer Wunschliste, wenn sie im Juni aus den USA zurückkehrt. In Boca Raton, an der Florida Atlantic University, hat sie ein Stipendium erhalten.

In einigen Tagen folgt der Bericht über Marcel Kirstges.