Ein Hauch von der WM bei der Meisterehrung

Die Vorfreude auf die Leichtathletik-Weltmeisterschaften vom 15.-23.08.2009 in Berlin zog sich wie ein roter Faden durch die Meisterehrung der erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler des Leichtathletik-Verbandes Rheinland, die am Freitag, 23. Januar 2009, bei der Sparkasse Koblenz durchgeführt wurde.

Minister Bruch mit erfolgreichen Sportlern (Foto: <a href="http://www.leichtathletik-foto.de/" target="_blank">Wolfgang Birkenstock</a>).

Minister Bruch mit erfolgreichen Sportlern (Foto: Wolfgang Birkenstock).

Neben den Athletinnen und Athleten war an Ehrengästen so ziemlich alles vertreten, was in Rheinland-Pfalz im Sport Rang und Name habt. Angeführt wurde der Reigen der Prominenz von Innen- und Sportminister Karl-Peter Bruch. Vom Landessportbund waren die Präsidentin Karin Augustin und der Hauptgeschäftsführer Lothar Westram mit dabei und der Sportbund Rheinland wurde von seinem Präsidenten Fred Pretz repräsentiert. Extra aus Berlin angereist war Heinrich Clausen, der Geschäftsführer des Berliner Organisationskomitees für die Leichtathletik Weltmeisterschaften vom 15.-23.08.2009 in Berlin. Die geehrten Sportlerinnen und Sportler zeigten sich im Gespräch mit Andreas Krisam, SWR Studio Koblenz, der als Moderator durchs Programm führte, gespannt auf das sportliche Großereignis und nehmen es als Ansporn dafür, selbst einmal bei einem so großen Sportfest mit dabei zu sein. Willi Maurer, Präsident des Leichtathletik-Verbandes Rheinland, sagte schon mal voraus, dass bei den nächsten Olympischen Spielen in London wenigstens eine Athletin oder ein Athlet aus dem Rheinland mit dabei sein wird.

Er machte bei seiner Begrüßung darauf aufmerksam, dass das Rheinland bisher bei der Vergabe der Fördermittel durch den LSB nicht in angemessener Weise bedacht wurde. Das müsse sich nun ändern. Der Beifall war ihm sicher, als er den Bau einer Leichtathletik-Halle im Rheinland forderte, um den vielen großartigen Talenten dringend notwendige Verbesserungen der Trainingsmöglichkeiten, insbesondere im Winter zu gewährleisten. Die Berliner Weltmeisterschaften sind auch für Gastgeber Ernst-Josef Lehrer, Mitglied des Vorstandes der Sparkasse Koblenz, ein interessantes Großereignis, dass er auch besuchen wird. Ihn interessieren hauptsächlich die Langstrecken und möglicherweise wird er da auch in Berlin dabei sein. Von den Medien wünscht er sich ein besseres Interesse an der Leichtathletik und eine stärkere Beachtung der Weltmeisterschaften, damit diese im eigenen Lande Impulse geben und von der Öffentlichkeit noch stärker wahrgenommen werden. 

Heinrich Clausen stellt die WM Organisation vor

Noch 203 Tage bis zum Start der Weltmeisterschaften. „Diese Zahl ist mir bekannt, die bekomme ich ständig mitgeteilt“, zeigte sich Heinrich Clausen, Chef-Organisator der Leichtathletik WM 2009 in Berlin auf dem Laufenden. Er ließ seine interessierten Zuhörer hinter die Kulissen schauen und zeigte viele unterschiedliche Organisationsfelder auf. So ist der Zeitplan dergestalt ausgerichtet, dass an jedem Tag der WM wenigstens einer der Deutschen Medaillen-Kandidaten mit am Start ist. Viel Wert wurde in der Vorbereitung auf die Streckenführung für die Geherwettbewerbe und für den Marathonlauf gelegt.

Erstmals bei Weltmeisterschaften werden der Start und das Ziel dieser Wettbewerbe nicht im Stadion sein. Die Strecken führen vom Brandenburger Tor an vielen Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt vorbei, so dass die Medien nicht nur den Lauf selbst sondern auch die Schönheiten von Berlin im Blick haben. „Das Interesse an den Weltmeisterschaften ist groß, nicht nur in Deutschland. Wir merken nun auch, dass auch die nicht sportinteressierte Bevölkerung von Berlin die Weltmeisterschaften zur Kenntnis nimmt und das sportliche Großereignis als eine Bereicherung für Berlin akzeptiert“ freut sich Heinrich Clausen über das allgemeine Interesse. Ein Maskottchen für die WM, den „WM Bär“ gibt es zwar schon einige Zeit, er wurde aber erst jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt. Nun wird noch ein passender Name gesucht.

Karin Augustin wirbt für bessere Zusammenarbeit

Sie ist erst seit knapp einen halben Jahr Präsidentin des Landessportbundes Rheinland-Pfalz und hat damit ein schweres Amt übernommen. „Der LSB hat eine schwere Zeit durchgemacht, dazu hat auch der viel zu frühe Tod von Hermann Höfer beigetragen, der wegen seiner Krankheit sein Amt überhaupt nicht antreten konnte“ stellte Karin Augustin zu Beginn ihres Gesprächs fest. Heute, so sagte sie weiter, befinde man sich wieder in ruhigem Fahrwasser. Die anstehenden Aufgaben könnten aber  nur dann erfüllt werden, wenn die einzelnen Verbände konstruktiv zusammenarbeiten. Dazu sehe sie gute Ansätze. Die Aufgaben im Sport seien klar festgelegt. Die drei regionalen Sportbünde, die eine recht starke Stellung hätten, kümmern sich um den Breitensport und dem  LSB verbleibe die Aufgabe der Förderung des Spitzensports. 

Die Präsidentin zeigte viel Interesse für die Leichtathletik und hatte auch fundierte Kenntnisse über diese Sportart. Sie sagte Willi Maurer, im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihre Unterstützung bei seinen Bemühungen um gerechte Mittelverteilung in Rheinland-Pfalz zu. Ebenso will sie das Rheinland bei den Bemühungen um den Bau einer Leichtathletik-Halle unterstützen. Frau Augustin lobte die Vereine, die es immer wieder fertig bringen, junge hoffnungsvolle Talente zu entdecken, die dann mit der Förderung durch den LSB ihren nationalen oder sogar ihren internationalen Weg gehen können. Natürlich freut sich die Präsidentin des LSB auf die Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin. Sie interessiert sich für alle Disziplinen und wird in Berlin im Stadion mit dabei sein.

Für das Land Rheinland-Pfalz ist Sport sehr wichtig

„Wir brauchen den Sport in Rheinland-Pfalz und zwar den Spitzensport und den Breitensport, denn beide ergänzen sich“ stellte Karl Peter Bruch, Minister des Innern und für Sport, fest und sagte weiter, „wir fördern den Sport mit einer ansehnlichen Summe, und das wird auch in den nächsten Jahren so sein. Die Zusammenarbeit mit dem LSB klappt heute gut. „Wir haben uns zusammengesetzt und über alles geredet, auch über die finanzielle Ausstattung“ so der Minister. In die Arbeit des Sports einmischen will sich der Minister nicht, er hält es auch für nicht erforderlich. „Wenn mir vorgeworfen wird, dass ich mich im Falle Heberger eingemischt habe, so muss ich sagen, dass der LSB in diesem Falle eine Einmischung ausdrücklich gewollt hat“  stellt Karl-Peter Bruch klar. Zu Beginn seiner Amtszeit habe er Medaillen gezählt. Davon sei er längst abgerückt.

Ihm sei klar geworden, dass ein siebter oder achter Platz bei internationalen Meisterschaften ein toller Erfolg ist und dass auch fünfte und sechste Plätze bei Deutschen Meisterschaften seinen Respekt verdienten hat. „Das Rheinland braucht eine Leichtathletik-Halle und ich werde den Wunsch voll unterstützen. Der Sport im Rheinland muss aber seine Hausaufgaben machen und einen Träger benennen“, setzt sich der Sportminister für die Halle ein. Die Berliner WM ist auch für ihn eine tolle Sache. Wenn es sein Terminkalender zulässt wird er auch im Stadion sein und sich die eine oder andere Entscheidung ansehen. Der Minister ist sich sicher, dass die Weltmeisterschaften den Leichtathleten dieser Sportart insgesamt  neue Impulse geben wird, und dass der Sport in Rheinland-Pfalz ebenfalls davon profitiert.