40 Jahre LG Vulkaneifel

Das Organisationskomitee unter Leitung des Vorsitzenden Rolf Haferkamp war monatelang im Vorbereitungsstress. Mit Erfolg, denn am Samstag, 24. November 2012 fanden sich im Bürgerhaus „Vulkania“ in Dreis neben Vertretern der LG Vulkaneifel (LGV) und ihrer Mitgliedsvereine viele aktive Sportlerinnen und Sportler ein sowie zahlreiche Ehrengäste. Darunter als Vertreter des Leichtathletik-Verbandes Rheinland, der Ehrenpräsident Walfried Heinz.

Johannes Frings (li.) und Christoph Müller (Foto von 1998), prägende Persönlichkeiten in 40 Jahren LG Vulkaneifel (Foto: H. Reifferscheid).

Johannes Frings (li.) und Christoph Müller (Foto von 1998), prägende Persönlichkeiten in 40 Jahren LG Vulkaneifel (Foto: H. Reifferscheid).

Schon gut eine Woche vor dem Fest hatte die Anmeldeliste die Marke von 200 überschritten. Das lag u.a. an der großen Resonanz bei den „Ehemaligen“, die sich zu einer großen Wiedersehensfeier trafen. Nicht wenige kamen trotz großer Entfernung, zum Beispiel aus Berlin, Hamburg oder München in die alte Heimat. Die weiteste Anreise hatte Elke Udelhoven (geb. Etten) aus Kristiansand in Norwegen. Ehemann Lukas, immer noch Bezirksrekordler im Speerwurf, wäre auch gerne mitgekommen, musste sich derweil aber zu Hause um die Zwillinge Anna Klara und Levi (7) kümmern.

Einer durfte natürlich nicht fehlen bei der großen Geburtstagsfeier: Die „Eifeler Lauflegende“ Karl Fleschen, vielfacher Deutscher Meister und 1976 Olympiateilnehmer in Montreal. Obwohl er seit gut 30 Jahren in Bergisch Gladbach lebt, sind die  Kontakte zur alten sportlichen Heimat niemals abgerissen. Auch Jussi Udelhoven, in seiner LGV-Zeit Deutscher Jugend- und Juniorenmeister sowie Vize-Europameister U20 über 800 m und Christina Mohr aus Ulmen, als vierfache Deutsche Jugend- bzw. Juniorenmeisterin (17 DM-Medaillen insgesamt) die erfolgreichste LGV-Sportlerin überhaupt, waren anwesend.

Alle vier Gründungsvereine noch im Boot

Die LGV wartet mit dem Feiern nicht das Goldjubiläum in 10 Jahren ab, weil für eine Wettkampfgemeinschaft 40 Jahre schon eine außergewöhnlich lange Zeit sind. An eine so lange (Über-)Lebensdauer hätten die Gründerväter Christoph Müller (der wegen schwerer Erkrankung leider nicht am Fest teilnehmen konnte) und Heinz Reifferscheid damals im Traum nicht gedacht. Im Leichtathletik-Verband Rheinland ist nur die LG Sieg um zwei Jahre älter.

Die damaligen Gründungsvereine TuS 05 Daun, SV 19191 Gerolstein, VfL 09 Jünkerath und VfL Hillesheim sind auch heute noch gemeinsam im Boot, auch wenn es bei Hillesheim eine längere Unterbrechung gab. Auch in Krisenzeiten zusammengehalten zu haben, dass ist das ganz Besondere an der durchaus wechselvollen LGV-Geschichte, nachzulesen in einer von Heinz Reifferscheid verfassten Chronik, die am Festtag vorgestellt wurde.

Leichathletik in der Vulkaneifel vor einem Generationswechsel

Es ist aber auch der bevorstehende Generationswechsel in der Führung der Leichtathletik im Vulkaneifelkreis, der zur Entscheidung führte, das 40jährige groß zu feiern. Denn nach Christoph Müller und Waldemar Hartmann werden nun auch die anderen „Urgesteine“ der Leichtathletik in der Vulkaneifel, Johannes Frings und Heinz Reifferscheid aus ihren letzten Vorstandsämtern (im Leichtathletik-Kreis Vulkaneifel) ausscheiden, wie auch LGV-Vorsitzender Rolf Haferkamp (71) hofft, bei den Ende Januar 2013 anstehenden Neuwahlen die Verantwortung endlich in jüngere Hände legen zu können.

Die LGV als sportliches „Aushängeschild“ der Region

Da hat die LGV bei den „großen“ Sportarten in der Vulkaneifel ein Alleinstellungsmerkmal. Die überregionalen Erfolge der LGV sind kaum zu zählen, auch wenn die letzten Jahre trotz des 2012 registrierten neuen Aufschwungs nicht zufriedenstellend verliefen. Aber Krisen, wie könnte es anders sein, die gab es auch in früheren Zeiten. Und trotz dieser Krisen hat die LGV in vier Jahrzehnten Sportgeschichte geschrieben. So umfasst die große Erfolgsbilanz nicht weniger als 41 Gold, 42 Silber und 34 Bronzemedaillen bei Deutschen Meisterschaften in allen Altersbereichen, angefangen von den Schüler- über die Jugend bis zu den Seniorenklassen. Rund 60 Titelträger zählt man bei den „Westdeutschen“ und in den vierzig Jahren standen LGV-Sportlerinnen und Sportlerinnen rund 1000mal bei Rheinland- und Rheinland-Pfalz-Meisterschaften auf der obersten Stufe des Siegerpodests. Besondere Stärke: Staffeln und Mannschaften, einst der Beweggrund für die kreisweite Zusammenarbeit.

Erfolgswelle im Verbund mit dem Namenssponsor „GEROLSTEINER“

Trotz Top-Athleten wie Karl Fleschen (1973–76) und Jussi Udelhoven (1984/85) die größte Erfolgswelle hatte die LGV 1995 gestartet. Aber was tun mit all den Talenten? Fest steht bei einem Rückblick: Ohne den Kooperationspartner und Namenssponsor GEROLSTEINER wären die Finanzierungsprobleme damals kaum zu lösen gewesen. Elf Jahre (1996 – 2006) währte diese Zusammenarbeit, eine beachtliche Zeitspanne. Um das Erfolgsquartett Marc Kowalinski, Lars Haferkamp, Michael May und Carlo Schuff gab es viele weitere starke Läufer und auch Christina Mohrs große Zeit ist hier einzuordnen. Dass die LGV trotz aller Bemühungen um die Vielseitigkeit der Leichtathletik stark „lauflastig“ orientiert war und ist, war eigentlich nicht gewollt. Es ergab sich eben so.

Ein rundes Dutzend LGV-Athleten wurden im Laufe der vier Jahrzehnte – meist mehrfach – zu internationalen Einsätzen berufen. Wer dann noch in den Rekordlisten blättert: LGV-Athleten und Teams sind Inhaber zahlreicher Landesrekorde, von denen so manche wie in „Stein gemeißelt“ sind. Nicht vergessen werden sollen die „Großen Vier“ aus dem Seniorensport der LGV. Angefangen vom „Vorreiter“ (und Vorbild) Rudi Arimond über den Hürden-Europameister von 1989, Peter Udelhoven, „Ausdauerwunder“ Herbert Ehlen bis hin zu Wolfgang Witzel mit seinem tollen sportlichen Comeback in der Ü50.

Vieles wurde beim Geburtstagsfest in Erinnerung gerufen ehe gleich Anfang des Jahres 2013 für die LGV die Phase der Neuorientierung in Richtung Zukunft beginnt. Informationen zum Fest: www.lg-vulkaneifel.de