Prokop: „Spüren den Aufwind“

Die deutsche Leichtathletik blickt auf ein erfolgreiches Olympia- und EM-Jahr zurück. Die neue Saison bringt neue Herausforderungen und Aufgaben. Christian Ermert (Zeitschrift Leichtathletik) hat mit dem DLV-Präsidenten Dr. Clemens Prokop darüber gesprochen.

DLV-Präsidenten Dr. Clemens Prokop (Foto: <a href="http://www.leichtathletik-foto.de/" target="_blank">Wolfgang Birkenstock</a>).

DLV-Präsidenten Dr. Clemens Prokop (Foto: Wolfgang Birkenstock).

Christian Ermert: Herr Dr. Prokop, was erwarten Sie vom nacholympischen Jahr 2013, das von manchen als Übergangsjahr bezeichnet wird?

Dr. Clemens Prokop: Für die Nationalmannschaft wird es schwer, das 2012 bei Olympia und Europameisterschaften erreichte Niveau zu halten. Ich bin aber angesichts unserer vielen jungen Talente optimistisch, dass wir bei den Weltmeisterschaften in Moskau ähnlich erfolgreich sein werden wie 2012 bei den Olympischen Spielen in London.

Christian Ermert: Was werden 2013 die größten Herausforderungen für den DLV sein?

Dr. Clemens Prokop: Aus leistungssportlicher Sicht die Weltmeisterschaften in Moskau. Daneben gilt es, die finanzielle Ausstattung des Verbandes durch eine gute Zusammenarbeit mit dem Bundesinnenministerium und unseren Wirtschaftspartnern weiter zu verbessern. Je größer der finanzielle Spielraum des Verbandes, desto besser ist es für die Leichtathletik in Deutschland. Die wichtigste Aufgabe bleibt aber das Finden und Fördern neuer Talente. Ich hoffe, dass die neu gestaltete Kinder-Leichtathletik diesem Bereich weitere Impulse geben wird.

Christian Ermert: Wirken sich die Erfolge der Nationalmannschaft überall positiv aus?

Dr. Clemens Prokop: Wir spüren den Aufwind, aber gerade das Finden neuer Sponsoren und Wirtschaftspartner bleibt eine große Herausforderung. Hier hoffen wir auf einen weiteren Schub, den die Europameisterschaften 2018 der deutschen Leichtathletik geben könnten, wenn sie im kommenden November nach Berlin vergeben werden sollten. Ich hoffe, dass wir den Zuschlag erhalten, zumal wir nach dem Rückzug von Paris und einiger anderer mit Budapest nur noch einen Konkurrenten haben.