Johannes Frings wurde 75 Jahre alt

Am 26. Januar 2013 wurde Johannes Frings (Üdersdorf) 75 Jahre alt. Auch wenn er sich vor einigen Wochen als Vorsitzender des Leichtathletik-Kreises Vulkaneifel verabschiedete und den Staffelstab an Peter Schumacher weitergab, endet damit nicht seine Verbundenheit zur Leichtathletik. Denn diese gehörte sechs Jahrzehnte zu seinem Lebensinhalt.

Johannes Frings wurde 75 Jahre alt (Foto: privat).

Johannes Frings wurde 75 Jahre alt (Foto: privat).

Sicher ahnte der damals 16jährige noch nichts von seinem langen und vielfältigen Weg quer durch die  Leichtathletik, als er 1954 beim TV Kärlich mit dem Diskuswerfen begann und schon bald kommissarisch die Leitung der dortigen LA-Abteilung übernahm. 1957 wechselte J. Frings  zur damaligen Leichtathletik-Hochburg Rot-Weiß Koblenz, ehe es ihn 1961 beruflich wie auch bald familiär in die  Vulkaneifel verschlug. Klar, dass er sich alsbald der LA-Abteilung des TuS 05 Daun anschloss, die damals von Leichtathletik-Pionier Peter Tourmo geleitet wurde. Trotz Weiten um 45 m war Frings damals in der „Werferhochburg“ Daun nicht einmal die Nummer 1. Diese Position war durch Henning Nickenig besetzt, der mit seinen 53,81 m aus dem Jahre 1964 immer noch Trierer Bezirksrekordler im Diskuswurf ist. Obwohl nun alles andere als ein  „Spätberufener“, musste Johannes Frings bis zum Jahre 1977 warten, um sein persönliches sportliches Ziel zu erreichen. Als er in  Schwalmstadt  zum ersten (und auch einzigen Male) mit 50,42 m die begehrte 50-Meter-Marke übertraf, befand er sich bereits im 40. Lebensjahr.

Der Weg vom Sportler zum „Funktionär“

Heute noch ist Frings stolz darauf, dass es ihm gelang, von 1954 bis 1991, also 37 Jahre lang, ununterbrochen in der Zehner-Bestenliste des Leichtathletik-Verbandes Rheinland registriert zu sein. Von der B-Jugend bis zum Ü-50-Senior. Eine einmalige Serie. Frings glaubt sicher zu Recht, dass er seine sportlichen Möglichkeiten wegen hoher beruflicher Belastung, sei es in jungen Jahren im genossenschaftlichen Banken-Prüfungsdienst oder später viele Jahre als Vorstandsmitglied der Dauner Volksbank, nie ganz ausschöpfen konnte. Trotzdem kommen 20 Rheinlandmeistertitel in den verschiedenen Klassen zusammen und Silber bei den Deutschen Seniorenmeisterschaften 1980 (M40) in München. Längst aber wären Frings sportliche Erfolge in Vergessenheit geraten, hätte sich nicht eine zweite, wohl viel wichtigere Karriere in dessen Sportlerleben nahtlos angeschlossen.

Denn ebenso engagiert wie Johannes Frings stets seine beruflichen und sportlichen Ziele verfolgte, stand er bald in der heimischen Leichtathletik-Szene in vielen Funktionen im Zentrum des Geschehens. Eine Aufzählung der Stationen muss zwangsläufig unvollständig bleiben: Übungsleiter, Trainer (DLV-B-Lizenz) und Betreuer, Abteilungsleiter beim TuS 05 Daun, Veranstaltungsorganisator (u.a. Eifelkampfspiele), sportlicher Leiter in der LGV, 1986 Nachfolger von Christoph Müller als LGV-Vorsitzender und ein Jahr später auch im Kreisvorsitz. Alles endete Anfang 1992 jäh infolge einer schweren Herzerkrankung, vielleicht weil das Ausmaß beruflicher, familiärer wie ehrenamtlicher Verpflichtungen gesundheitliche Aspekte in den Hintergrund gerückt hatten.

Der Neustart in 1994

Aber wer Johannes Frings im Lager der Leichtathleten schon „abgeschrieben“ hatte, sollte sich irren. 1994 übernahm er als Neueinstieg die Finanzen der LG Vulkaneifel und brachte diese, nicht zuletzt auch wegen seiner vielfältigen „Drähte“, aus den roten nachhaltig in die schwarzen Zahlen. Und als Professor Waldemar Hartmann 2005 (mit 80 Jahren) nicht mehr für den Kreisvorsitz kandidierte, schloss sich ein Kreis: Johannes Frings stellte sich nach 13jähriger  Unterbrechung wieder für dieses Amt zu Verfügung. Und wie bei allem, was der von DLV, LVR und Sportbund für seine Verdienste mehrfach ausgezeichnete „Sportfunktionär“ übernahm, füllte er sein Aufgabenfeld mit vielen Ideen und Initiativen auch mit Leben. Besonders nachhaltig engagierte er sich für eine Wiederbelebung der Schülerleichtathletik in der Vulkaneifel als Basis für einen neuen Aufschwung. Am 10. Dezember 2012, also wenige Wochen vor der Vollendung des 75. Lebensjahres trat Johannes Frings aus Alters- und Gesundheitsgründen von der Leichtathletik-Bühne ab. Der Leichtathletik-Kreis Vulkaneifel und die LG Vulkaneifel haben dem „Jubilar“ viel zu verdanken.