70 Teilnehmer in Gerolstein

Am Wochenende, 19. und 20. November 2016 fanden in Gerolstein zwei Lehrgänge des Leichtathletik-Verbands Rheinland (LVR) statt.

70 Teilnehmer haben die Möglichkeit zur Aus- und Fortbildung am 19./20. November 2016 in Gerolstein genutzt (Foto: privat).

70 Teilnehmer haben die Möglichkeit zur Aus- und Fortbildung am 19./20. November 2016 in Gerolstein genutzt (Foto: privat).

Ausbildung Lauftreff-Betreuer

29 Personen aus 24 Vereinen fanden sich in der Berufsbildenden Schule in Gerolstein ein, um sich von Gaby Heidemann, der LVR-Beauftragten für das Lehrwesen im Breitensport, zum Lauftreff-Betreuer ausbilden zu lassen. Einige der Teilnehmer waren bereits als Übungsleiter oder Leiter einer Laufgruppe tätig, und konnten ihre Erfahrungen mit in den Lehrgang einfließen lassen. In Gerolstein erhielten alle in 15 Unterrichtseinheiten eine umfassende Ausbildung, um einen Lauftreff qualifiziert betreuen zu können. Im theoretischen Teil wurden die Leitideen und die Organisation eines Lauftreffs diskutiert. Die zukünftigen Lauftreff-Betreuer lernten, wie man eine Trainingseinheit plant und durchführt und lernten zentrale Trainingsprinzipien kennen. Zudem wurde die Ausdauer als konditionelle Fähigkeit besprochen, ebenso wie die Anpassungserscheinungen des Körpers auf Ausdauerbelastungen aufgezeigt wurden.

Neben den umfangreichen theoretischen Ausbildungsinhalten kam aber auch die Praxis nicht zu kurz. Die Teilnehmer lernten zentrale Übungen zum Lauf-ABC, sie probierten Koordinationsübungen mit dem Springseil und der Koordinationsleiter aus und sie wurden in der Mobilisation und im Dehnen geschult. Zudem machten die Läufer Übungen zur Verbesserung des Zeit- und Tempogefühls. Insgesamt zeigten sich die Teilnehmer sehr interessiert an den Ausbildungsinhalten. So fand beispielsweise auch am Abend noch unter denjenigen, die über Nacht in der Jugendherberge Gerolstein blieben, ein reger informeller Austausch zwischen der Referentin und den Teilnehmern statt.

Zentrale Fortbildung Wettkampfsport: Lauf

Parallel zur Lauftreff-Betreuer-Ausbildung fand in den Räumlichkeiten der Jugendherberge in Gerolstein eine Fortbildungsmaßnahme im Wettkampfsport statt. In diesem Jahr lag dabei der Fokus auf dem Laufbereich. Erster Referent war Christoph Thürkow, Landestrainer für den Bereich Lauf in Baden-Württemberg. Die vierzig teilnehmenden Leichtathletik-Trainer frischten zunächst ihre Kenntnisse in den Trainingsprinzipien auf. Anschließend wurden verschiedene Aspekte des Trainings, wie beispielsweise Kilometer-Umfänge und die Bedeutung des Dehnens, diskutiert. Thürkow betonte, dass im Jugendbereich die Umfänge nicht allzu hoch gestaltet werden sollten, damit im Junioren- und Aktivenalter noch genügend Spielraum für Verbesserungen gegeben sind. Stattdessen verwies er auf die Vorteile eines umfangreichen Athletik-Trainings. Thürkow stellte exemplarisch Auszüge aus den Trainingstagebüchern von Pascal Kleyer vor. Der erfolgreiche U20-Mittelstreckler baut regelmäßig umfassende Einheiten zum Stabilitätstraining, zum Dehnen etc. in sein Trainingsprogamm ein.

Nachdem der gesamten Vormittag der Theorie gewidmet war, freuten sich die Teilnehmer, am Nachmittag in einem praktischen Teil verschiedene, teilweise recht anspruchsvolle Übungen zum Athletik-Training in der Sporthalle ausprobieren zu können. Zum Abschluss des ersten Tages zeigte Oliver Götz, der LVR-Lehrbeauftragte für den Wettkampfsport, die Wege zur Trainer-Qualifizierung im LVR und im DLV auf. Hermann Krischer, der neben verschiedenen B-Trainer-Scheinen in diesem Jahr auch erfolgreich die A-Trainer-Ausbildung durchlaufen hat, gab den Teilnehmern einen Erfahrungsbericht.

Zu einer Änderung im Programm kam es am Sonntagvormittag. Weil der angekündigte Referent, Raul de Souza Silveira, ganz kurzfristig wegen Krankheit absagen musste, fiel der geplante Vortrag zu neusten ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen im Laufsport aus. Als Ersatz referierte Oliver Götz zu typischen Überlastungsschäden im Lauftraining und deren Prophylaxe. Nach einem Überblick über relevante Verletzungen bei Läufern und einem Einblick in die Anatomie des unteren Bewegungsapparats lernten die Teilnehmer die Vorteile eines sensomotorischen Trainings zur Verbesserung der Beinachsenstabilität kennen. Verschiedene Übungen und deren Variationen wurden an abwechslungsreichen Trainingsgeräten vorgestellt und ausprobiert. Die Fortbildungsteilnehmer nehmen zahlreiche Anregungen aus dem Lehrgang mit und werden sicher die ein oder andere Idee in ihren Trainingsgruppen verwirklichen.