Ausblick 2017: Athleten im Bundeskader

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Sieben Athleten des Leichtathletik-Verbandes Rheinland sind in der aktuellen Saison im DLV-Kader. Wir werfen einen Blick voraus auf die Entwicklungspotentiale und Saisonhöhepunkte.

Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) gehört dem C-Kader des DLV an (Foto: <a href="http://www.leichtathletik-foto.de/" target="_blank">Wolfgang Birkenstock</a>).

Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) gehört dem C-Kader des DLV an (Foto: Wolfgang Birkenstock).

Gesa Krause

Gesa Krause, gerade zur "Leichtathletin der Jahres 2016" gekürt, startet seit dem ersten Januar für den Verein Silvesterlauf Trier. Die Hindernisläuferin blickt auf "das beste Jahr ihrer Karriere" zurück: Sie wurde 2016 Europameisterin und Olympia-Sechste mit deutschem Rekord. Damit es genauso erfolgreich weiter geht, bereitet sie sich zur Zeit im Trainingslager in Kenia auf die Saison vor. Hallenwettkämpfe hat sie nicht geplant. Zum Auftakt der Wettkampfsaison wird sie am 10. Februar in den Vereinigten Arabischen Emiraten einen Halbmarathon bestreiten. Für 2017 strebt Krause eine neue Bestzeit über die 3000-Meter-Hindernis an: "Es stecken noch ein paar Sekunden in mir," sagt sie, zumal die Bedingungen beim Olympia-Rennen alles andere als optimal waren. Wettkampfhärte sollen Starts bei hochkarätig besetzten Meetings bringen, das Tempo soll auch bei Rennen auf den flachen Strecken noch weiter verbessert werden. Im August wartet die Weltmeisterschaft in London als Höhepunkt. 2015 holte sie bei der WM in Peking die Bronzemedaille. Konkrete Ziele hat Krause sich für London (noch) nicht gesetzt. 2017 sieht die 24-Jährige als ein Übergangsjahr: Neben der EM-Titelverteidigung in Berlin 2018 ist das große Ziel die nächsten Olympischen Spiele.

Kai Kazmirek

Auch für den Zehnkämpfer Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) ist der Saisonhöhepunkt ohne Zweifel die WM. Vor zwei Jahren wurde er bei der WM in Peking Sechster. In London kann er um die Medaillen mitkämpfen, zeigte er doch mit seiner Bestleistung und dem vierten Platz bei den Olympischen Spielen, dass er zur absoluten Weltspitze gehört. Nachdem Ashton Eaton kürzlich sein Karriereende bekanntgegeben hat, steigen Kazmireks Chancen auf einen Podestplatz nochmal, da der Amerikaner in den letzten Jahren im Grunde unschlagbar war. Der Weg nach London wird über die Mehrkampf-Meetings in Götzis Ende Mai bzw. in Ratingen Ende Juni führen. Bis dahin wird Kazmirek noch diverse Wettkämpfe bestreiten, in denen er in einzelnen Disziplinen antritt. Dabei soll dann auch wieder die ein oder andere Bestleistung fallen.

U23

Mit Roger Gurski (LG Rhein-Wied) und Celina Leffler (SSC Koblenz-Karthause) sind zwei LVR-Athleten im Junior-Elite-Team des DLV. In diesen Perspektivkader werden jüngere B-Kader-Athleten aufgenommen, denen Leistungen im Medaillenbereich bei den U23-Europameisterschaften zugetraut werden. Roger Gurski hat 2016 seine erste internationale Medaille bei der U20-WM in Bydgoszcz (Polen) mit der 4x100-Meter-Staffel geholt. Auch über seine Paradedisziplin sprintete er ganz vorne mit der Weltspitze mit, wie sein sechster Platz über 200 Meter zeigte. Gurski legte in den letzten Jahren beachtliche Leistungssteigerungen hin. Aktuell ist er der beste 200-Meter-Sprinter der U23-Junioren. Dass er auch zur europäischen Spitze gehört, kann er vom 13. bis 16. Juli 2017 bei der U23-EM unter Beweis stellen. Hier wird er, sofern alles nach Plan läuft, sowohl über 200 Meter als auch mit der deutschen Staffel zum Einsatz kommen und um die Medaillen mitlaufen.

Die Siebenkämpferin Celina Leffler hatte nach einem erfolgreichen Saisonauftakt (1. Platz Deutsche Hallen-Mehrkampf-Meisterschaften und 11. Platz Hallen-WM) das ganze Jahr über mit Verletzungsproblemen zu kämpfen und konnte keinen einzigen Freiluft-Siebenkampf bestreiten. Daher ist ihre Form derzeit schwer einzuschätzen. Leffler plant einen Start bei der Hallen-Mehrkampf-DM Ende Januar in Hamburg, um dort möglichst ihren Fünfkampf-Titel zu verteidigen. Im Sommer sollen dann auch wieder Siebenkämpfe folgen. Falls alles gut läuft, peilt Leffler für 2017 die 6000-Punkte-Marke an. Auch für die U18-Weltmeisterin von 2013 wird der Saisonhöhepunkt die U23-EM in Bydgoszcz sein.

U20

Im DLV-C-Kader sind Sophia Junk (LG Rhein-Wied), Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) und Maja Höber (LG Westerwald) vertreten. Für die Jahrgänge 1998 und 1999 stehen vom 20. bis 23. Juli 2017 die U20-Europameisterschaften in Grosseto (Italien) auf dem internationalen Wettkampfkalender. Für die beiden Sprinterinnen Junk und Höber gilt es, die Normen über 100 (11,80 Sek.) und 200 Meter (23,90 Sek.) zu unterbieten. Junk lag mit ihrer 200 Meter Bestzeit aus 2016 nur 0,17 Sekunden darüber, und die 100 Meter Qualifikationszeit unterbot sie sogar bereits um zwei Hundertstel. Damit kann sie auf einen Start im DLV-Trikot hoffen - sowohl ein Einzelstart, als auch ein Einsatz mit der Staffel sind realistisch. Kolberg ist für ihre Leistungen über 800 Meter in den Kader berufen worden. Die EM-Norm liegt bei 2:06,50 Minuten, Kolbergs Bestzeit aus 2016 wurde bei 2:10,49 Minuten gestoppt.

DLV-Nominierungsrichtlinien