Ausblick 2018: Unsere Athleten im Bundeskader

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Acht Athletinnen und Athleten des Leichtathletik-Verbands Rheinland sind im diesjährigen Bundeskader. Wir werfen einen Blick auf die Höhepunkte der Saison - und die Chancen unserer Top-Athleten.

Für Sophia Junk (LG Rhein-Wied) steht in Tampere (Finnland) vom 10. bis zum 15. Juli die U20-Weltmeisterschaft an (Foto: Iris Hensel).

Für Sophia Junk (LG Rhein-Wied) steht in Tampere (Finnland) vom 10. bis zum 15. Juli die U20-Weltmeisterschaft an (Foto: Iris Hensel).

Für Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) lautet das diesjährige Projekt Titelverteidigung. Vor zwei Jahren gewann sie bei den Europameisterschaften in Amsterdam Gold über 3000 Meter Hindernis, und vor heimischem Publikum soll am 12. August die Wiederholung gelingen. Auf dem Weg dorthin wird Krause bei zahlreichen Wettkämpfen, u.a. bei Diamond League Meetings antreten. Die 25-Jährige hat zudem eine Hallensaison geplant und will am 17./18. Februar in Dortmund dabei sein. In der Vorbereitung auf die EM stehen unter anderem noch vier Höhentrainingslager an - aktuell weilt sie in Kenia. Die Chancen für die Titelverteidigung in Berlin stehen recht gut für Krause: Obwohl sie bei ihrem letztjährigen Saisonhöhepunkt, der WM in London, ausgebremst wurde, konnte sie zum Ende der Saison noch eine neue Bestleistung abrufen und führt mit einer Zeit von 9:11,85 Minuten die europäische Bestenliste an.

Wie Krause ist auch Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) im DLV-Olympiakader. Auch für ihn heißt das große Ziel EM 2018. Nach WM-Bronze sieht der 26-Jährige bei der Heim-EM eine Medaille als Pflicht an, wobei durchaus auch eine andere Farbe als Bronze in Frage kommt. Jedoch wird es sicher schwer im Kampf um die Podestplätze, kommen doch die meisten der weltbesten Zehnkämpfer aus Europa. Seinen letztjährigen besten Zehnkampf absolvierte Kazmirek bei der WM in London mit 8488 Punkten. Damit lag er in der europäischen Bestenliste auf Platz vier. Zunächst heißt es, sich für die EM zu qualifizieren. Dazu sind die Wettkämpfe in Götzis (26./27. Mai) und Ratingen (16./17. Juni) Pflichttermine. Darüber hinaus wird Kazmirek bei verschiedenen Wettbewerben in Einzeldisziplinen starten. Einen ersten Auftritt in der Halle plant er am 26. Januar beim ISTAF Indoor in Berlin über 60 Meter Hürden.

Vor einer besonderen Herausforderung stehen die U23-Athleten im DLV-Perspektivkader, Roger Gurski (LG Rhein-Wied) und Celina Leffler (SSC Koblenz-Karthause). Für 2018 stehen keine internationalen Meisterschaften in ihrer Altersklasse auf dem Programm. Demnach müssen sich beide für eine Teilnahme bei der EM qualifizieren, wenn sie sich mit der internationalen Konkurrenz bei Meisterschaften messen wollen. Für Siebenkämpferin Leffler gilt es, die Marke von 6000 Punkten zu übertreffen und sich für einen der drei Startplätze zu qualifizieren. Nach langer Verletzungspause gelang Leffler 2017 ihr erster Wettkampf mit 6070 Punkten. Damit lag sie auf Rang vier der deutschen Bestenliste - ein Start im August in Berlin liegt also absolut im Bereich des Möglichen. Für die 21-Jährige sind damit die Meetings in Götzis und Ratingen Pflicht. Roger Gurski hat ebenfalls bereits 2017 die EM-Norm unterboten. Sein bestes Rennen über 200 Meter war 20,42 Sekunden schnell; die Norm liegt bei 20,65 Sekunden. Zudem gehörte er im Vorjahr bereits zu den drei schnellsten deutschen Sprintern auf der halben Stadionrunde. Wenn es 2018 also genauso gut weitergeht, kann Gurski seiner steilen sportlichen Karriere mit einem internationalen Start in der Aktivenklasse ein weiteres Highlight hinzufügen.

Nach U20-EM-Silber über 200 Meter im vergangenen Jahr wird es in diesem Jahr noch anspruchsvoller für Sophia Junk (LG Rhein-Wied). In Tampere (Finnland) steht vom 10. bis zum 15. Juli die U20-Weltmeisterschaft an. 23,85 Sekunden sind die Mindestanforderung für einen der beiden Startplätze. Bei der DM 2017 war Junk bereits eine halbe Sekunde schneller, und ließ damit auch all ihre deutschen Konkurrentinnen hinter sich. Medaillenchancen hat Junk ebenfalls bei der WM: Nach dem U20-Weltrekord bei der EM gehen die DLV-Sprinterinnen über 4x100 Meter mit großen Erwartungen an den Start, wobei allerdings zwei Athletinnen der letztjährigen Rekord-Staffel nicht länger in der U20 startberechtigt sind.

Nach deutlichen Steigerungen im vergangenen Jahr ist für Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) die erste Teilnahme bei einer großen internationalen Meisterschaft in greifbarer Nähe. Die Qualifikationszeit von 2:06,00 Minuten über 800 Meter ist weniger als eine Sekunde von ihrer letztjährigen Bestzeit entfernt. Kolberg liegt in der Bestenliste für 2017 auf Platz vier, die drei Führenden wechselten jedoch zu Beginn dieses Jahres in die höhere Altersklasse - eine gute Ausgangslage für den Kampf um die WM-Tickets.

Junk und Kolberg dürften beide bei den nationalen Meisterschaften auf die Titel spekulieren, und zudem kommen noch Einsätze bei Länderkämpfen in Frage. Weitere LVR-Athletin im Nationalkader 1 (U20) ist Maja Höber. Sie hat zu dieser Saison zur LG Rhein-Wied gewechselt. Ihre Bestzeit über 100 Meter liegt bei 11,87 Sekunden. Mit deutlich verbesserter Zeit über 60 Meter (7,59 sec) ist sie vielversprechend in die neue Saison gestartet. In den Nationalkader 2 (U18) ist in diesem Jahr erstmalig Thorben Henger (Lauffreunde Naheland) aufgenommen worden. Er ist auf der Langstrecke unterwegs, und für ihn geht es 2018 um neue Bestzeiten und möglichst gute Platzierungen bei nationalen Meisterschaften.