Hindernisläuferin Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) ist aktuell wieder in einem von zahlreichen geplanten Höhen-Trainingslagern, um weiter an dem großen Ziel für 2020 zu arbeiten: Eine Medaille bei Olympischen Spielen. Nach ihrer Bronzemedaille bei der WM 2019 darf sie sich mit Recht zur Weltspitze in ihrer Disziplin zählen, und mit dem nötigen Selbstbewusstsein in die Saison starten. Doch die Konkurrenz um die Podestplätze ist stark: 2019 liefen 5 Athletinnen schneller als 9:04 Minuten, Krauses deutscher Rekord liegt bei 9:03,30. Die Qualifikation für ihre dritten Olympischen Spiele hat Krause bereits abgehakt, bei der DM in Braunschweig (06.-07.06) wird sie antreten, um ihre Olympia-Nominierung perfekt zu machen und wohl den sechsten DM-Titel in Folge zu holen. Auch mit der EM in Paris (25.-30.08.) kann Krause bereits fest planen: Als amtierende Europameisterin steht ihr für die Kontinentalmeisterschaften eine Wildcard zu, wobei natürlich auch der reguläre Nominierungsweg ein Leichtes für die Titelverteidigerin ist. Auf dem Weg zu Olympia hat Krause auch Hallen-Starts geplant: So macht sie unter anderem bei der DM in Leipzig (22./23.02.) Station und will dort über 3000 Meter antreten.
Auch Zehnkämpfer Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) ist auf der „Road to Tokyo.“ Sein Ziel ist es, die letzten beiden Jahre, in denen es nicht optimal lief, mit einem Erfolg bei den Olympischen Spielen vergessen zu machen. Dabei formuliert er gegenüber dem SWR-Fernsehen: „Man hofft natürlich auf eine Medaille, aber dafür gibt es keine Garantie. Ich will Spaß haben und gut performen.“ Vor vier Jahren war er in Rio de Janeiro schon einmal dabei und kam mit persönlicher Bestleistung auf den vierten Rang. Relativ entspannt kann Kazmirek die Qualifikationsphase angehen: Die Norm von 8350 Punkten hat er bereits 2019 in Ratingen mit 8444 Punkten abgehakt. Dennoch will er im Vorfeld beim Mehrkampf-Meeting in Götzis Ende Mai und gegebenenfalls auch im Juni in Ratingen noch einen Zehnkampf bestreiten. Kazmirek hofft darauf, dass er auch bei der EM in Paris an den Start gehen kann. Aktuell schließen die Nominierungsrichtlinien des DLV jedoch Starts bei beiden Leichtathletik-Großereignissen aus. Bereits Mitte März misst sich Kai Kazmirek mit den besten Mehrkämpfern der Welt bei der Hallen-WM in Nanjing (China). Diese Meisterschaft ist als einziger Hallen-Wettkampf geplant, es sei denn, er muss zuvor noch einen Leistungsnachweis erbringen. Ob das nötig ist, wird sich in den nächsten Tagen entscheiden.
Sophia Junk (LG Rhein-Wied) bereitet sich momentan im Trainingslager auf die Saison 2020 vor. Die Sprinterin hat im vergangenen Jahr den Übergang in die Aktivenklasse gut gemeistert. Eine internationale U23-Meisterschaft steht 2020 nicht auf dem Programm. Statt dessen kommt bei entsprechender Leistungssteigerung vielleicht eine Teilnahme bei der EM in Paris in Frage. Über 200 Meter war Junk 2019 die vierschnellte Frau in Deutschland. Die geforderte EM-Norm liegt bei 23,15 Sekunden, Junks Bestzeit steht aktuell noch bei 23,38 Sekunden. Auf jeden Fall ist damit zu rechnen, dass Junk auch 2020 wieder bei Deutschen Meisterschaften vorne mitmischt. Zuletzt wurde sie Meisterin über 200 Meter in der U23 und Vierte bei den Frauen.
Zwei junge Athletinnen aus dem LVR sind im Nationalkader 1 U20. Olivia Gürth (Diezer TSK Oranien) wurde aufgrund ihrer Leistungen im Hindernislauf in den Kader aufgenommen. Mit der neuen Altersklasse U20 steht für sie auch ein Wechsel auf die längere Hindernis-Distanz an. Während Gürth in der U18 Deutsche Meisterin auf der 1500-Meter-Strecke wurde, ist der Hindernisparcours in der U20 national 2000 Meter lang. International – also auch bei der diesjährigen U20-WM in Nairobi (Kenia) werden die 3000-Meter-Hindernis ausgetragen. Lena Brunnhübner (TuS Roland Brey) ist in diesem Jahr neu im Nationalkader. Sie konnte 2019 mit starken Leistungen über 100 Meter überzeugen.